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Zusammenbruch des Aberglaubens, dass die USA die Türkei nicht spalten würden



26.09.2014

Seit den 1990ern kursiert in der Türkei ein sehr verbreiteter Aberglaube. Da wurde gefragt: “Warum wollen die USA die Aufteilung der Türkei? Wir sind doch treue Alliierte der USA.”

Tröstung des loyalen Verbündeten

Die USA haben Irak invadiert und im nördlichen Teil des Landes Kurdistan aufgerichtet, aber unsere Boys haben dem keine Beachtung geschenkt. Beamte des Pentagon stellten unseren Boys während eines NATO-Gipfels in Rom ihre Karten einer aufgeteilten Türkei vor, aber diese liessen sich nicht in ihrem Wohlgefühl stören.

Des weiteren führten sie ein Militärmanöver zur Öbung der Invasion der Türkei durch und nannten es den “Millenium Challenge 2002” als Antwort auf den früheren Stabschef Org. Kıvrıkoğlu. Die Militärübungen hatten am Jahrestag des Lausanner Vertrags[1] begonnen. Unsere Boys liessen es geschehen.

Kurzum, es mit solchen Trostliedern wie: “Splittern die USA wirklich ihren Verbündeten auf?”, dass wir heute sind wir an den heutigen Punkt angelangt sind.

Die USA haben ihre strategischen Figuren offiziell festgelegt

Ich schrieb über einen der Artikel des mit den herrschenden Kreisen der USA verbundenen Wall Street Journal vom 15. September. Zusammengefasst sagt der Artikel, dass die Türkei sich in ein Angriffsziel für die USA verwandelt hat. Die Administration in Washington betrachtet die Kurden als ihre Alliierten in der Region. Die Umschreibung der ‘Kurden’ durch die USA schliesst nicht nur Barzanis sogenannten Staat ein, sondern auch die PKK, und ihren Zweig in Syrien, die PYD. Damit ist “das zweite Israel” auf solidem Grund festgelegt.

Die Konfrontation in Westeuropa und in der Türkei zeichnet sich klarer ab. Jede Seite erklärt ihre Feinde, während der Konflikt sich aufheizt. Wir haben die strategische Stellung als Schachfigur, welche die PKK in den letzten 20 Jahren eingenommen hat, hervorgehoben. Die PKK leugnet dies heute nicht mehr. Eine Strategie, welche die Türkei als eine feindliche Kraft betrachtet, kann nicht anders als unter dem Schutz der USA geführt werden.

…(nicht übersetzter Abschnitt über die Rolle der grössten türkischen Oppositionspartei CHP, die in der Hoffnung kollaboriert, mit US-Hilfe wieder ans Ruder zu kommen)

Unleugbare Tatsachen

Die Entwicklungen in Westasien passen zueinander.
Die USA wollen den Ländern und Völkern Westasiens ihren Plan für ein zweites Israel aufdrängen.
Die US-Administration ist kein Verbündeter, sondern der Spalter der Türkei.
Der Aberglaube, dass “die USA nicht das Land ihres Alliierten spalten”, ist nun zusammengebrochen.

Die USA und die Türkei geraten aneinander

Die Konfrontation in der Türkei läuft zwischen denen, die die Einheit des Landes gegen die USA unterstützen, und den US-Kollaborateuren.

Mit der USA zu kollaborieren ist hinfort der andere Name für die Tätigkeit zur Spaltung des Landes. Es war auch in der Vergangenheit so. Immerhin, jetzt ist es ebenso für jene, die diese Realität nicht begreifen wollten.

Alle Ausreden für die Kollaboration mit den USA werden in diesem Prozess hinfällig. Jedermann sollte gegen die USA Widerstand leisten, vom Arbeiter zum nationalen Geschäftsbesitzer. Sowohl die nationalen wie die Klasseninteressen verlangen dies.
Die Türkei ist nun für eine Nationale Regierung reif, welche das Land wieder einigt.

Die Quittung für die Zusammenarbeit mit den USA

Jene, die mit den USA kollaborieren, legen sich mit der Nation an. Sie werden den Preis dafür zahlen und haben schon mit zahlen angefangen.
Die CHP begann die Resultate ihrer Politik einzufahren, welche darin besteht, die Bande zu Land und Nation zu zerschneiden.
Jene, die 40 Jahre lang für die CHP stimmten, sagen, dass sie dieser Partei nie mehr wählen werden. Die CHP wird unter die 10%-Hürde fallen.
Die Situation der PKK ist nicht so, wie dies einige Medien übertreibend darstellen. Zusammenarbeit mit den USA treibt die Region neuen blutigen Desastern entgegen. Unsere kurdischen Bürger sehen diese Situation und stellen sich gegen die PKK. Die Idee der Einheit und die Arbeiterpartei werden in der Region stärker.

Die türkische Nation steht am Rande einer grossen Résistance. Die Staaten und die Völker der Region sind zur Zusammenarbeit auf allen Gebieten gegen die USA verpflichtet.

Quelle: Worker’s Party (Turkey) | Übersetzung aus dem Englischen: kommunisten.ch (7.11.2014)

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Anmerkungen des Übersetzers:

1 Im Lausanner Vertrag von 1923 anerkannten die imperialistischen Westmächte die kemalistische Türkei im Umfang des heutigen Staatsgebiets und verzichteten auf die mit dem Sultan 1920 vereinbarte Zerstückelung. Sowjetrussland hatte die Türkei als erstes Land anerkannt und unterstützte sie im Befreiungskampf gegen die Imperialisten und half der Türkei bei der Verständigung und Bereinigung von Streitigkeiten mit den jungen Sowjetrepubliken von Armenien und Aserbeidschan. Mit dem Lausanner Vertrag anerkannten die Westmächte wohl oder übel, dass eine Fortsetzung des Krieges die imperialistischen Positionen noch weiter schwächen würde. Gleichzeitig fürchteten sie sich, dass gar der Kommunismus freie Bahn in Syrien und Antolien erhalte. Wie der Artikel zeigt, ist dieser Kompromiss aus Sicht der imperialistischen Strategen hinfällig geworden.


Siehe auch:

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