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Tessiner Kommunisten verdoppeln ihre Präsenz im Grossen Rat

Massimiliano Ay im Amt bestätigt. Lea Ferrari dazugewählt. Linke Opposition gestärkt.

Die Kommunistische Partei hielt mit ihrem politischen Sekretär *Massimiliano Ay* (“Max”) vor vier Jahren ins Tessiner Parlament Einzug. Ihr erklärtes Wahlziel für die kantonalen Wahlen vom 7. April 2019 war es, den Sitz von Max zu halten. Dieser galt als gefährdet, da die Bemühungen um eine gemeinsame Liste der Linken im engeren oder weiteren Sinne diesmal scheiterten, so dass die KP die Wahlen im Alleingang bestreiten musste.

Dennoch weiss das Tessiner Volk die parlamentarische Tätigkeit von Max und überhaupt die institutionelle Arbeit der Kommunisten in Kanton und Gemeinden zu würdigen und liess sich durch das gespaltene Auftreten der Linksparteien nicht davon abhalten, die Gewichte im Parlament nach links zu verlagern.

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Neu im Grossen Rat für die Kommunistische Partei: Lea Ferrari

Max wurde glanzvoll im Amt bestätigt, und die Kommunistische Partei gewinnt mit Lea Ferrari einen zweiten Sitz im 90-köpfigen Parlament. Die Wahl der Agronomin mit Jahrgang 1991, die schon vor einem Jahr in die Gemeindeexekutive von Serravalle gewählt worden war, zeigt, dass die Partei auch in den ländlichen Gegenden verankert ist.

Unter dem Wahlslogan “un’opposizione radicalmente anticapitalista” gewann auch die MPS (Movimento per il socialismo) sogar zwei Sitze zu ihrem bisherigen Sitz dazu. Die MPS (deutsch BfS) bestätigt ihr trotzkistisches Wesen zuletzt in einem schändlichen Artikel gegen das bolivarianische Venezuela: Né Guaidò, né Maduro. Solo il popolo venezuelano può decidere! (25 gennaio 2019). Unter der Parole “Weder Guaidó noch Maduro” unternimmt die MPS dort den Versuch, die Regierung unter dem sozialistischen Präsidenten Nicolas Maduro zu delegitimieren.

Die POP (Partito operaio e popolare), vor wenigen Jahren gegründet als neue Tessiner Sektion der PdA Schweiz, war diesmal auf einer gemeinsamen Liste mit der MPS angetreten, ging allerdings für diesen Steigbügeldienst leer aus.

Einzelne Exponenten der Sozialistischen Partei, aber speziell die MPS und die POP hatten einen ziemlich gehässigen Wahlkampf gegen die Kommunisten geführt und gegen Massimiliano Ay zugespitzt. Beispiele:

Besonders bei der POP dürfte die Enttäuschung über den Wahlausgang gross sein. Dort hoffte man, zumindest die Wiederwahl von Max zu vereiteln zu können. Und einzelne POP-Leute wie Norberto Crivelli, Vorstandsmitglied der Europäischen Linkspartei und ehemaliger Präsident der PdA Schweiz, dürften sich womöglich grössere Chancen ausgerechnet haben, blieben aber bei den persönlichen Stimmen deutlich abgeschlagen hinter ihren trotzkistischen Geschäftspartnern zurück. (In der Schweiz entscheiden nicht die von den Parteien vorgegebenen Listenplätze, sondern die persönlichen Stimmen des Kandidaten über die Zuordnung der gewonnenen Mandate einer Liste an deren einzelne Kandidaten. Bei den Tessiner Grossratswahlen bildet übrigens der gesamte Kanton einen einzigen Wahlkreis.)

(09.04.2019/mh)


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