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Ana Belén Montes: «[Die USA] haben nie das Recht Kubas respektiert, seinen eigenen Weg in Richtung seiner eigenen Ideale von Gleichheit und Gerechtigkeit zu gehen.» Bild: Carlito Rovira

Ana Belén Montes kommt nach 21 Jahren aus US-Haft frei: eine vorbildliche Heldin!

Von STANSFIELD SMITH, Popular Resistance

Am 8. Januar 2023 mussten die USA eine ihrer vielen politischen Gefangenen – die meisten von ihnen Kämpfer gegen die Unterdrückung von Völkern der Dritten Welt – freilassen. Ana Belén Montes, die heldenhafte Verteidigerin der kubanischen Souveränität, wird nach über 21 Jahren aus einem Militärgefängnis freigelassen werden.

Ana Belén Montes war eine hochrangige Beamtin für Lateinamerika in der Defense Intelligence Agency (DIA), die allein aus moralischer Überzeugung Kuba Informationen über streng geheime militärische Pläne und Operationen der USA gab. Ohne Reue verteidigte sie sich in ihrem Prozess mit den Worten: «Ich habe eher meinem Gewissen gehorcht als dem Gesetz. … Ich fühlte mich moralisch verpflichtet, der Insel zu helfen, sich gegen unsere Bemühungen zu verteidigen, ihr unsere Werte und unser politisches System aufzuzwingen.»

Sie ist eine von vielen vorbildlichen Menschen, die eine ehrenhafte und moralische Haltung eingenommen haben, indem sie sich den verwerflichen Handlungen der Regierung widersetzten, und die dann als Verräter oder Spione beschuldigt worden sind. Edward Snowden ist ein weiterer, der aufdeckte, wie die Nationale Sicherheitsbehörde die US-Bevölkerung und führende Politiker anderer Länder ausspionierte, und der jetzt im Exil leben muss, um einer lebenslangen Haftstrafe zu entgehen.

Obwohl sich die US-Bewegung zur Verteidigung Kubas nicht für ihren Fall eingesetzt hatte, wie dies bei dem sehr ähnlichen Fall der Cuban Five der Fall war, wird Ana Belén Montes in Kuba als Heldin gewürdigt. Im Jahr 2016 widmete ihr der berühmte kubanische Sänger Silvio Rodriguez ein Lied, in dem er erklärte: «Die Gefangene, die ich gestern erwähnte, ist Ana Belén Montes, und sie war eine hohe Beamtin der US-Geheimdienste. Wenn sie wusste, dass sie Kuba etwas Schlimmes antun wollten, gab sie diese Information an uns weiter. Deshalb verbüsst sie eine jahrzehntelange Haftstrafe… Viel Böses ist uns dank ihr nicht widerfahren. Freiheit für Ana!»

Für ihre 16-jährige Arbeit hat sie kein Geld von Kuba erhalten. Im Wissen um die schrecklichen Risiken, denen sie ausgesetzt war, handelte sie aus Liebe zur Gerechtigkeit und aus Solidarität mit Kuba. Seit über 60 Jahren leidet das Land unter der von den Vereinten Nationen wiederholt verurteilten US-Blockade, die als Vergeltung dafür verhängt wurde, dass Kuba seine nationale Souveränität dem neokolonialen Status vorgezogen hat. Der von den USA unterstützte Terrorismus gegen Kuba forderte 3478 Todesopfer und verursachte 2099 Verletzungen mit bleibenden Schäden.

Ana Belén Montes wurde unter anderem vorgeworfen, mitverantwortlich zu sein, dass Bill Clinton und George W. Bush die militärische Bedrohung für die USA durch Kuba unterschätzt hätten, und somit dazu beigetragen zu haben, einen weiteren imperialen Krieg der USA zu verhindern, der den Tod unzähliger Kubaner bedeutet hätte. Sie gestand auch, die Identität von vier amerikanischen Geheimdienstoffizieren aufgedeckt zu haben, die in Kuba arbeiten.

Wer ist Ana Belén Montes?

Die am 28. Februar 1957 in Westdeutschland geborene puertoricanische Staatsbürgerin der Vereinigten Staaten und hohe Beamtin des Verteidigungsnachrichtendienstes wurde als Spionin verurteilt, weil sie Kuba vor den aggressiven Plänen gewarnt hatte, die gegen das kubanische Volk vorbereitet wurden.

Im Jahr 1984, als sie als Sachbearbeiterin im Justizministerium arbeitete, hatte sie sich mit der kubanischen Sicherheit zu beschäftigen. Daraufhin bewarb sie sich um eine Stelle bei der DIA, der für ausländische militärische Nachrichtendienste zuständigen Behörde des Verteidigungsministers und der Generalstabschefs. 1985 wurde sie von der DIA angestellt, bis sie 16 Jahre später bei der Arbeit verhaftet wurde. Sie wurde in dieser Zeit zur Spezialistin für lateinamerikanische Militärangelegenheiten und war die wichtigste Analystin der DIA für El Salvador und Nicaragua, später auch für Kuba.

Aufgrund ihrer Kompetenz wurde sie in US-Geheimdienstkreisen als «die Königin von Kuba» bekannt. Montes’ Arbeit und Beiträge wurden so geschätzt, dass sie zehn besondere Auszeichnungen erhielt, darunter das Certificate of Distinction, die dritthöchste nationale Geheimdienstauszeichnung. Der CIA-Direktor George Tenet selbst überreichte ihr diese Auszeichnung im Jahr 1997. «Sie verschaffte sich Zugang zu Hunderttausenden von Geheimdokumenten und sass in der Regel während des Mittagessens an ihrem Schreibtisch, um Seite für Seite der neuesten Informationen auswendig zu lernen», die sie später zu Hause aufschrieb und nach Kuba weiterleitete.

Wie haben die US-Spionageabteilungen sie aufgedeckt?

Am 23. Februar 1996 bat das kubanische Verteidigungsministerium den zu Besuch weilenden amerikanischen Konteradmiral Eugene Carroll, die Flugzeuge der «Brothers to the Rescue» aus Miami zu warnen, die erneut Havanna überfliegen wollten. Carroll informierte sofort das Aussenministerium. Anstatt die Provokationen zu beenden, liessen die USA die Flugzeuge fliegen, und zwei «Brothers-to-the-Rescue»-Flugzeuge wurden am nächsten Tag über Kuba abgeschossen. Die USA nutzten dies, um die wachsende Kampagne zur Lockerung der US-Blockade gegen die Insel zu sabotieren. Die US-Beamtin, die das Treffen mit Admiral Carroll arrangierte, war Ana Belén Montes. Ihre Erklärung, der Termin sei nur gewählt worden, weil er im Terminkalender des Admirals frei war, wurde akzeptiert.

Dennoch berichtete ein DIA-Kollege einem Sicherheitsbeamten, er habe den Eindruck, dass Montes unter dem Einfluss des kubanischen Geheimdienstes stehen könnte. Sie wurde befragt, aber sie gab nichts zu. Sie wurde einem Lügendetektortest unterzogen, den sie auch bestand.

Sie hatte Zugang zu praktisch allen Informationen, die der Geheimdienst über Kuba sammelte, und half bei der Erstellung der Abschlussberichte. Aufgrund ihres Ranges war sie Mitglied der supergeheimen «inter-agency working group on Cuba», in der die wichtigsten Analysten der Bundesbehörden, wie der CIA, des Aussenministeriums und des Weissen Hauses selbst, zusammenkommen. Die Washington Post berichtete: «Sie unterrichtete jetzt die Stabschefs, den Nationalen Sicherheitsrat und sogar den Präsidenten von Nicaragua über die militärischen Fähigkeiten Kubas. Sie half bei der Abfassung eines umstrittenen[!] Pentagon-Berichts, in dem es hiess, Kuba sei nur «begrenzt in der Lage», den Vereinigten Staaten zu schaden, und könne nur «unter bestimmten Umständen» eine Gefahr für US-Bürger darstellen.

Rolando Sarraff Trujillo, ein US-Agent im kubanischen Innenministerium, den Kuba enttarnt und inhaftiert hatte, wurde 2014 freigelassen und gegen drei der Cuban 5 ausgetauscht. Er hatte «entscheidende Informationen geliefert, die zu den Verhaftungen der als ‹Cuban Five› bekannten Personen, des ehemaligen Beamten des Aussenministeriums Walter Kendall Myers und seiner Frau Gwendolyn Steingraber Myers sowie der Top-Kuba-Analystin der Defense Intelligence Agency, Ana Belén Montes, führten.»

1999 fing die National Security Agency eine kubanische Kommunikation ab. Sie enthüllte einen hochrangigen Spion, der mit dem SAFE-Computersystem der DIA verbunden war. Dies bedeutete, dass der Spion wahrscheinlich zum Personal der DIA gehörte. Der Verdächtige war im Juli 1996 auch nach Guantánamo Bay gereist. Zufälligerweise arbeitete Montes bei der DIA und war im Auftrag der DIA nach Guantánamo Bay gereist. Der Spion benutzte einen Toshiba-Laptop, und es wurde entdeckt, dass sie einen hatte. Es wurde beschlossen, in ihre Wohnung einzubrechen und die Festplatte zu kopieren.

Da der Fall darauf hindeutete, dass sie Informationen an Kuba lieferte, wurde sie am 21. September 2001 von FBI-Agenten in ihrem DIA-Büro verhaftet. Sie wurde wegen Verschwörung zur Spionage für Kuba angeklagt. «Sie sagte den Ermittlern nach ihrer Verhaftung, dass sie eine Woche zuvor erfahren habe, dass sie überwacht werde. Sie hätte damals beschliessen können, nach Kuba zu fliehen, und hätte es wahrscheinlich sicher dorthin geschafft.» Aber ihr politisches Engagement gab ihr das Gefühl, dass sie «die Menschen, denen sie half, nicht aufgeben konnte».

Owei Lakemfa nannte zehn Gründe, die seiner Meinung nach dafür sprachen, dass Ana Belén Montes während ihrer 16-jährigen Tätigkeit bei der DIA nicht entdeckt wurde. Sie war äusserst diskret und blieb für sich. Sie lebte allein in einer einfachen Wohnung nördlich der US-Hauptstadt, prägte sich Dokumente ein und nahm nie welche mit nach Hause. Sie erhielt nie unerklärliche Gelder.

Ironischerweise war ihr Bruder ein FBI-Spezialagent und ihre Schwester eine FBI-Analystin, die «eine wichtige Rolle bei der Entlarvung des so genannten Wespennetzwerks kubanischer Agenten [die Cuban 5 und 7 andere], die in Florida operierten, spielte».

Ana Belén Montes entging der Todesstrafe wegen Hochverrats, die nach dem 11. September vorherrschenden Stimmung sehr wahrscheinlich war, indem sie sich vor dem mit ihrem Fall befassten US-Bundesgericht schuldig bekannte. Da sie ihr Verhalten einräumte und dem Gericht erklärte, wie sie arbeitete, wurde sie «nur» zu fünfundzwanzig Jahren verurteilt. Allerdings wurde sie unter Bedingungen inhaftiert, die darauf ausgerichtet waren, sie zu zerstören, wie es heute bei Julian Assange der Fall ist. Sie wurde in eine spezielle Abteilung eines Bundesgefängnisses für Gewalttäter mit psychiatrischen Problemen eingewiesen.

Ana Belén Montes’ edle Verteidigung ihres Verhaltens

In ihrer Aussage vor Gericht am 16. Oktober 2002 erklärte sie, dass sie ihrem Gewissen gehorcht habe:

«Es gibt ein italienisches Sprichwort, das vielleicht am besten beschreibt, was ich glaube: Die ganze Welt ist ein Land. In diesem ‹Weltland› ist das Prinzip, den Nächsten so sehr zu lieben wie sich selbst, ein wesentlicher Leitfaden für harmonische Beziehungen zwischen all unseren ‹Nationen-Nachbarn›.

Dieser Grundsatz beinhaltet Toleranz und Verständnis für die unterschiedlichen Lebensweisen der anderen. Es verlangt, dass wir andere Nationen so behandeln, wie wir selbst behandelt werden möchten – mit Respekt und Mitgefühl. Leider haben wir diesen Grundsatz meiner Meinung nach nie auf Kuba angewandt.

Euer Ehren, ich habe mich auf die Aktivitäten eingelassen, die mich vor Sie gebracht haben, weil ich eher meinem Gewissen als dem Gesetz gehorcht habe. Die Politik unserer Regierung gegenüber Kuba ist grausam und ungerecht, zutiefst unfreundlich; ich fühle mich moralisch verpflichtet, der Insel zu helfen, sich gegen unsere Versuche zu wehren, ihr unsere Werte und unser politisches System aufzuzwingen.

Wir haben vier Jahrzehnte lang Intoleranz und Verachtung gegenüber Kuba an den Tag gelegt. Wir haben nie das Recht Kubas respektiert, seinen eigenen Weg in Richtung seiner eigenen Ideale von Gleichheit und Gerechtigkeit zu gehen. Ich verstehe nicht, wie wir weiterhin versuchen, Kuba vorzuschreiben, wie es seine Führer auswählen soll, wer seine Führer nicht sein dürfen und welche Gesetze für diese Nation am besten geeignet sind. Warum lassen wir Kuba nicht seinen eigenen Weg gehen, so wie es die Vereinigten Staaten seit mehr als zwei Jahrhunderten getan haben?

Meine Reaktion auf unsere Kuba-Politik mag moralisch falsch gewesen sein. Vielleicht rechtfertigte das Recht Kubas, frei von politischem und wirtschaftlichem Zwang zu existieren, nicht die Weitergabe von Verschlusssachen an die Insel, um ihr bei der Selbstverteidigung zu helfen. Ich kann nur sagen, dass ich getan habe, was ich für richtig hielt, um einer schweren Ungerechtigkeit entgegenzuwirken.

Mein grösster Wunsch wäre es, dass sich zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba freundschaftliche Beziehungen entwickeln. Ich hoffe, dass mein Fall unsere Regierung in irgendeiner Weise ermutigt, ihre Feindseligkeit gegenüber Kuba aufzugeben und mit Havanna im Geiste der Toleranz, des gegenseitigen Respekts und des Verständnisses zusammenzuarbeiten.

Wir sehen heute deutlicher denn je, dass Intoleranz und Hass – von Einzelnen oder Regierungen – nur Schmerz und Leid verbreiten. Ich hoffe, dass die Vereinigten Staaten eine Politik gegenüber Kuba entwickeln, die auf Nächstenliebe basiert, eine Politik, die anerkennt, dass Kuba wie jede andere Nation mit Würde und nicht mit Verachtung behandelt werden möchte.

Eine solche Politik würde unsere Regierung wieder in Einklang mit dem Mitgefühl und der Grosszügigkeit des amerikanischen Volkes bringen. Sie würde es Kubanern und Amerikanern ermöglichen, voneinander zu lernen und miteinander zu teilen. Sie würde es Kuba ermöglichen, seine defensiven Massnahmen aufzugeben und leichter mit Veränderungen zu experimentieren. Und es würde den beiden Nachbarn erlauben, zusammen und mit anderen Nationen zu arbeiten, um Toleranz und Zusammenarbeit in unserem einen ‘Weltland’, in unserer einzigen Weltheimat, zu fördern.»

Ihre brutalen Haftbedingungen sollten sie zerstören

vor dem Bundeshaus

Ana Belén Montes: «Es gibt Dinge, für die es sich lohnt, ins Gefängnis zu gehen»

Jürgen Heiser vom deutschen Solidaritätsnetzwerk Cuba berichtete, dass «Ana Belén unter Bedingungen isoliert wurde, die die UN und internationale Menschenrechtsorganisationen als ‹grausame und ungewöhnliche Bestrafung› und Folter bezeichnen. Ihre Haftbedingungen wurden nach ihrem Prozess noch weiter verschärft, als sie im Federal Medical Center (FMC) in Carswell, ausserhalb von Fort Worth, Texas, untergebracht wurde. Das FMC befindet sich auf einem Gelände der US-Marine und diente früher als Militärkrankenhaus… Es umfasst eine Hochsicherheitsabteilung, die für Frauen mit «besonderen Führungsproblemen» vorgesehen ist und in der bis zu zwanzig Gefangene untergebracht werden können. Als Gründe für die Inhaftierung in dieser Abteilung werden «Gewalt- und/oder Fluchtgefahr» angegeben. Hier wird die «Spionin» Ana Belén Montes in einer Einzelzelle in Isolation gehalten.

Zu ihren Zellennachbarn gehörten ein Mann, der eine schwangere Frau erwürgte, um ihr Baby zu bekommen, eine langjährige Krankenschwester, die vier Patienten mit massiven Adrenalininjektionen tötete, und Lynette «Squeaky» Fromme, die Anhängerin von Charles Manson, die versuchte, Präsident Ford zu ermorden.

Der Fort Worth Star Telegram hat regelmässig über die Misshandlungen der weiblichen Insassen des Gefängnisses Fort Carswell berichtet, in dem auch zwei weitere politische Gefangene, Reality Winner und Aafia Siddiqui, untergebracht sind. Die Häftlinge sind Opfer schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen geworden, darunter dokumentierte Fälle von Misshandlungen durch die Polizei, verdächtige Todesfälle, bei denen die Ermittlungen in eklatanter Weise behindert wurden, Todesfälle aufgrund der Verweigerung grundlegender medizinischer Versorgung, Vergewaltigungen von Häftlingen durch das Wachpersonal und ihre Aussetzung gegenüber giftigen Substanzen. Im Juli 2020 hatten 500 der 1400 Gefangenen Covid. Der Star Telegram berichtete: «Die Einrichtung zeigte eine systematische Geschichte der Vertuschung von Fehlverhalten und der Schaffung einer Atmosphäre der Geheimhaltung und Vergeltung …»

Ana Belén schrieb: «Das Gefängnis ist einer der letzten Orte, die ich mir je ausgesucht hätte, aber es gibt Dinge im Leben, für die es sich lohnt, ins Gefängnis zu gehen, oder es lohnt sich, sie zu tun und sich dann umzubringen, bevor man zu viel Zeit im Gefängnis verbringen muss.»

Sie war in diesem Gefängnis extremen Bedingungen ausgesetzt, die denen ähneln, die Assange auferlegt wurden. So hat das Federal Bureau of Prisons angeordnet:
  • Sie darf nur Kontakt zu ihren engsten Verwandten haben, da sie wegen Spionage verurteilt wurde.
  • Niemand darf sich nach ihrem Gesundheitszustand erkundigen oder wissen, warum sie in einem Zentrum für Menschen mit psychischen Problemen untergebracht ist, obwohl sie nicht darunter leidet.
  • Sie kann keine Pakete erhalten. Als ihre Verteidiger ihr einen Brief schickten, wurde dieser per Einschreiben zurückgeschickt.
  • Nur Personen, die auf einer Liste stehen (nicht mehr als 20, die sie vor ihrer Inhaftierung gekannt haben und vom FBI zugelassen wurden), können mit Ana korrespondieren, ihr Bücher schicken und sie besuchen. Ausser ihrem Bruder und ihrer Nichte haben nur wenige Menschen sie besucht.
  • Sie hat keinen Kontakt zu anderen Gefangenen im Gefängnis und war immer allein in ihrer Zelle.
  • Sie darf nicht telefonieren, ausser einmal in der Woche für 15 bis 20 Minuten mit ihrer Mutter.
  • Sie durfte keine Zeitungen und Zeitschriften erhalten und kein Fernsehen sehen. Nach einem Dutzend Jahren im Gefängnis wurde dies leicht abgeändert.

Karen Lee Wald bemerkte 2012: «Wenn sie aus irgendeinem Grund aus ihrer Zelle in der Isolierstation herausgenommen wird, werden alle anderen Gefangenen in ihren Zellen eingeschlossen, damit sie nicht mit ihr sprechen können. Im Grunde wurde sie lebendig begraben.»

Ana Belén Montes, die nun freigelassen werden soll, verkörpert das Wesen der Solidarität mit den Völkern Lateinamerikas. Sie hat ihre persönliche Sicherheit und ihr bequemes Leben geopfert, um ihrem Gewissen zu dienen. Sie ist eine Heldin und ein Beispiel nicht nur für die Solidarität mit Kuba, sondern für alle Menschen, die für eine bessere Welt im Angesicht des US-Imperiums kämpfen.

David Rovics, der Liedermacher aus der Arbeiterklasse der USA, hat ihr in einem bewegten Lied Tribut gezollt. Oscar Lopez Rivera, ehemaliger politischer Gefangener aus Puerto Rico und Ehrenvorsitzender der Kampagne Free Alex Saab, sagte: «Ich denke, dass jeder Puerto Ricaner, der Gerechtigkeit und Freiheit liebt, stolz auf Ana Belén sein sollte. Was sie getan hat, war mehr als heldenhaft. Sie hat das getan, was jeder Mensch getan hätte, der an Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit und an das Recht jeder Nation glaubt, sich selbst auf die bestmögliche Weise und ohne Einmischung oder Bedrohung durch irgendjemanden zu regieren.»
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Der Text ist am 4. Januar 2023 erstmals in Popular Resistance.org erschienen. Übersetzt mit Hilfe von www.deepl.com/translator.