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Gegen Benachteiligung sozial Schwacher

Gegen Missstände

Dem sozialen Verein stinkt mancher Misstand in der Praxis, Näf spricht aus eigener Erfahrung: «Wenn jemand in einer Weiterbildungsmassnahme oder in einem Bewerbungskurs ist, dann wird vom Kursanbieter die Teilnahme erst am letzten Tag des Monats gemeldet. Das hat zur Folge, dass die Auszahlung der Entschädigungen bis zum 10. des Folgemonats dauern kann. Teilnehmende müssen aber pünktlich den Mietzins und die Krankenkassenprämien bezahlen – die Betroffenen haben dann ein Problem …».

Thomas weiter: «Ich habe die Leute gesehen, die aufgrund dieses Misstandes in Schwierigkeiten geraten sind.» Darum intervenierte er, als er selbst noch in Weiterbildung war, ohne Erfolg. Jetzt soll sich das ändern. Kabba fordert, dass die Teilnahmemeldung nicht am 25. des Monats, sondern früher erfolgt, um eine pünktliche Auszahlung für die Betroffenen zu gewährleisten.

Die Interessengemeinschaft ruft Betroffene auf, aktiv zu werden. Engagieren kann man sich beispielsweise in schon gegründeten Aktivgruppen, z.B. zum Thema «Information und Öffentlichkeit» oder in der Gruppe «aha» (Arbeitlose helfen Arbeitslosen). Die erste Gruppe hält sich über öffentliche Debatten, die die Vereinsinteressen berühren auf dem Laufenden. Die zweite ist eine Selbsthilfegruppe. Sie dient dem Erfahrungsaustausch im Umgang mit Ömtern, Versicherungen und Arbeitgebern.

Das Internet-Angebot von kabba.ch

Die Internetseite bietet für Betroffene wertvolle Inhalte – bisher nur in deutscher Sprache. Unter www.kabba.ch finden sich u.a. Gesetzestexte, Bewerbungstipps, weiterführende Links und auch ein Online-Forum, um Erfahrungen auszutauschen.

Unter «Service» bietet der Verein Formulierungshilfe für die Abfassung von Beschwerdeschriften an die RAV, die Arbeitslosenversicherung oder an das Sozialamt. Thomas Näf (44), Präsident von Kabba, ist selbst arbeitslos und seit zwei Monaten ausgesteuert. Er ist gelernter Elektrozeichner, Kinooperateur und Ausbildner (SVEB). Neben seinem Engagement für Kabba ist der Mann aus Bern in der «Kommission für Erwerbslose und Ausge- steuerte» bei der Gewerkschaft Comedia organisiert. (…)

Das Komitee «Kabba» ist eine Interessensvertretung für sozial Ausgegrenzte. Kabba wurde 2006 in Bern als Verein von Arbeitslosen, Sozialhilfeempfängern und Armutsbetroffenen gegründet.

(tpd)

Quelle: «Vorwärts – Die sozialistische Zeitung» 13. Oktober 2006 (Nr. 41/42). Für Abonnemente usw. siehe vorwaerts.ch .


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