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Bild: NBH

«Nada que perder, todo que ganar | Nichts zu verlieren, alles zu gewinnen»

Staatliche Gewalt als Antwort auf die Forderung nach Freiheit und Gerechtigkeit der jungen Arbeiterklasse in Katalonien. Von ANTOINE MANESSIS.

Die Bewegung, die nach der Inhaftierung des katalanischen Rappers Pablo Hasel begann, ist nun zu einem Aufschrei der Jugend für soziale Rechte und demokratische Freiheiten geworden. Ihre politischen Forderungen sind: Rücknahme des Arbeitsgesetzes, Verbot von Zwangsräumungen, Regulierung der Mieten, Abschaffung der Monarchie und Verteidigung der Meinungsfreiheit.

Junge Katalanen sind, wie die Jugend in ganz Spanien, von Prekarität und einer Arbeitslosenquote von 40% betroffen. Es ist nicht zu ertragen. «Nichts zu verlieren, alles zu gewinnen» ist zum Slogan einer Jugend der Volksschichten geworden, die sich erhebt und dem bürgerlichen Staat und seinen Repressionskräften entgegentritt.

Eine weitere politisch interessante Tatsache ist die radikal unterschiedliche Heran­gehens­weise der beiden Regierungs­parteien, der sozial­demo­kratischen PSOE und der Alternativ­bewegung Podemos. Pablo Iglesias – Führer von Podemos und zweiter Vize­präsident der Regierung – hat festgestellt, dass es in Spanien heute keine Situation «vollständiger po­li­tischer und demo­kratischer Normalität» gibt, und er unterstützt die Demonstra­tionen angesichts der «Verurteilung der inak­zep­tablen Gewalt» durch Pedro Sanchez, dem PSOE-Premier­minister, offen. Das Ausmass der Bewegung und ihre Ausweitung zeigt, dass die politische Inter­vention der Massen es ermöglicht, die Wider­sprüche der poli­tischen Parteien auf­zu­zeigen und die Masken zu lüften.

Die politische Situation und das Problem der Freiheiten in Spanien hat einen drei­fachen Ur­sprung: die franquistische Vergangenheit und die Art und Weise, wie der demokratische «Übergang» seinerzeit stattgefunden hatte, die nationalen Fragen, die in Spanien akut präsent sind, und natürlich die soziale Frage mit den tragischen Folgen der kapi­ta­lis­tischen Krise, die durch die Gesund­heits­krise noch verschärft wird.

In jedem Fall ist diese Bewegung weitgehend eine Quelle für Konflikte und Radikalismus. Aber – es bleibt, dort wie anderswo, die dramatische Abwesenheit einer politischen Alternative!

8. März 2021

Der Text ist am 8. März 2021 im Blog NBH, pour un nouveau bloc historique erschienen. Übersetzt mit Hilfe von www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)