Endlich: Psychotherapie soll für alle zugänglich sein!
Die psychosozialen Folgen im Zusammenhang mit der Einschränkung und dem Leben mit dem Corona-Virus erreichen ein alarmierendes Ausmass. Endlich hat der Bundesrat beschlossen, dass Psychotherapeuten in Zukunft selbstständig in der gesetzlichen Krankenversicherung praktizieren können und damit die Versorgung der Patienten erleichtert wird. Die Kommunistische Partei hatte dies schon zu Beginn des ersten Lockdowns vor einem Jahr gefordert.
Mussten bisher auf Neuropsychologie spezialisierte Psychologen oder Psychotherapeuten unter der Aufsicht eines Psychiaters arbeiten, so reicht nun eine ärztliche Verordnung aus. Dies ist eine wichtige Massnahme, um Psychotherapie vor allem für jene Bevölkerungsgruppen zugänglich zu machen, die während dieser Pandemie aufgrund der psychosozialen Folgen, die mit den Einschränkungen und dem Leben mit dem Virus verbunden sind, Momente erheblichen Leids erlebt haben und weiterhin erleben werden.
Die Kommunistische Partei hatte – leider ohne die gebührende Aufmerksamkeit der Behörden oder gar der Medien zu erregen – bereits während der ersten Sperre im vergangenen Frühjahr eine Übernahme der Psychotherapie durch die Grundversicherung thematisiert, um den Schaden der Pandemie einzudämmen. Gleichzeitig erhofft sich die KP von der Massnahme aber auch eine umfassendere Demokratisierung der psychotherapeutischen Versorgung. Die bundesrätliche Entscheidung kommt mindestens ein Jahr zu spät und ist noch unvollständig, da die von der Regierung festgelegte Höchstzahl von 15 Sitzungen für einen effektiven Therapieverlauf längst nicht in allen Fällen ausreichen dürfte.
Depressionen, soziale Ängste und psychische Probleme aller Art nehmen gerade bei jungen Menschen alarmierend zu, und erst kürzlich hat sogar die Studentenvereinigung SISA zu Recht die Alarmglocke geläutet. Die Kommunistische Partei ist der Meinung, dass diese Beschwerden rechtzeitig und effektiv beantwortet werden sollten, indem man ihnen eine gewisse politische Priorität seitens der Behörden einräumt, sowie die Hegemonie der ausschliesslich pharmakologischen Therapien überwindet.
20. März 2021