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Imperialistische Kulturschändung: USA zensurierten Toscaninis Hommage an den sowjetischen Sieg über den Faschismus

Arturo Toscanini führte im amerikanischen Exil Giuseppe Verdis «Hymne der Nationen» auf. Um alle an der Niederringung des Faschismus beteiligten Nationen zu würdigen, nahm er auch die in Verdis Werk fehlenden Hymnen der USA und der Sowjetunion dazu. Die Aufführung wurde verfilmt. In der McCarthy-Zeit schnitt man jedoch die Hymne der UdSSR, also die Internationale, heraus! Eine Kopie scheint den Kulturschändern jedoch entgangen zu sein; vor wenigen Jahren konnte in Alaska der zensierte Teil gefunden werden. Der restaurierte Film kann jetzt wieder mit der Internationale genossen werden.

Der 6. Juni ist der Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie. Ein Datum, das schändlicherweise immer mehr zu einem einseitigen Gedenken umfunktioniert wird und in einer skandalösen revisionistischen Umschreibung der Geschichte den Hauptsieger ausschliesst, der die Befreiung Europas vom Nazismus um den Preis des Opfers von 27 Millionen seiner Menschen errungen hat: die UdSSR. Der Antikommunismus, der so die Komplizenschaft mit Hitler während der gesamten 30er Jahre, von den Münchner Abkommen bis zu den Bonnet-Ribbentrop-Abkommen, über die aktive wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen amerikanischem und deutschem Kapital genährt hatte, setzte sich in der Kollaboration während des Krieges fort, wobei die USA bis zum Schluss widerwillig die lang erwartete zweite Westfront eröffneten. Man tat dies erst als es nicht mehr kriegsentscheidend war und weil man verhindern wollte, dass die Sowjetunion ganz Europa befreit, inklusive die beiden faschistischen Staaten auf der iberischen Halbinsel. Und natürlich wurde, sobald die Kapitulation von Nazi-Deutschland erreicht war, der Antikommunismus im Kalten Krieg aktiviert.

Um nicht immer nur darauf hinweisen zu müssen, dass es nicht nur die Landung in der Normandie gab, sondern dass zu den historischen Fakten des Schlachtfeldes ebenso die Operation Bagration oder der Sieg von Stalingrad gehört, hier ist eine Geschichte, die Teil der kleinen Geschichte ist, aber aufschlussreich. Es ist eine schöne Geschichte, symbolisch für den antifaschistischen Kampf gegen den Antikommunismus.

Um den Sieg der Alliierten und den Sturz Mus­so­linis in Italien zu würdigen, beschloss der berühmte Diri­gent Arturo Toscanini, ein Opfer des Faschis­mus und Flücht­ling in seinem eigenen Land, 1944 Verdis Hymne der Nationen zu spielen, die aus den National­hymnen Gross­bri­tan­niens, Frank­reichs und Italiens kom­poniert war. Um die vier grossen Alli­ierten zu ehren, beschloss Toscanini, The Star Spang­led Banner für die Verei­nigten Staaten und die Inter­na­tionale für die Sow­jet­union hin­zu­zufügen. Das Konzert wurde als Nachrichten­repor­tage ge­filmt, um es in den Kinos zu zeigen.

In den frühen 1950er Jahren, auf dem Höhepunkt des McCarthyismus, strich die amerikanische Zensur einfach den Teil der Aufführung, der die Internationale enthielt. Jahrelang galt diese Sequenz als für immer verloren. Doch vor kurzem wurde eine Kopie dieses verschollenen Filmstücks in Alaska wiederentdeckt. Im wieder eingesetzten Abschnitt ist allerdings ein bildlicher Qualitätsunterschied festzustellen, da es sich beim aufgefundenen Film um 16-mm-Material handelt. Trotzdem: Die Internationale ist jetzt wieder, wo sie hingehört!

→ Die restaurierte Fassung des Konzertfilms
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Dieser Text ist «Initiative communiste», dem Portal des Pole pour la renaissance communiste en France entnommen.