Sprenstoffkontrolle neben dem in Minsk notgelandeten Flugzeug der Ryanair. Bild: AFP
Weissrussland und die «Entführung» eines Flugzeugs über Minsk: So wurde manipuliert
Wir haben in der Schweiz eine sehr seltene Persönlichkeit: Er sucht nicht nur die Wahrheit, sondern hat sie auch bekannt gemacht! Das ist wahrscheinlich der Grund, warum wir so wenig über ihn sprechen. Sein Name ist Jacques Baud. Der ehemalige leitende Nachrichtenoffizier der Schweizer Armee, der Missionen für die UNO oder die NATO geleitet hat, veröffentlicht seit Jahren die aufrüttelnden Ergebnisse seiner Recherchen und hat letztes Jahr ein 400-seitiges Buch «Regieren mit Fake News» veröffentlicht, das ausschliesslich auf 100% zuverlässigen Quellen beruht und zeigt, dass das meiste, was uns von den Regierungen und den Mainstream-Medien erzählt wird, Manipulation ist. Von MARCEL GERBER.
Jacques Baud veröffentlichte in diesem Frühjahr ein Buch über «Die Nawalny-Affäre» und kürzlich das Buch «Die Entführung», in dem er den Ryanair-Flug FR4978 vom 23. Mai, der von Athen nach Vilnius in Litauen ging und den Medienhimmel und die westlichen Staatskanzleien in Brand setzte, beleuchtet. Jacques Baud analysiert alle Ereignisse, die sich während des Fluges ereigneten:
12.25 Uhr: Eine beim Flughafen Minsk eingegangene E-Mail kündigt an, dass über Vilnius eine Bombe explodieren wird. Die E-Mail wurde von der Schweizer Firma Protonmail verschickt, die auf sichere E-Mail spezialisiert ist und von der antirussischen und antibelarussischen Opposition häufig genutzt wird.
Der Inhalt ist bizarr, angeblich von der Hamas geschickt und mit der Aufforderung, die EU solle aufhören, Israel zu unterstützen. Und ein Satz, in dem davon die Rede ist, dass sich unter den Passagieren Personen befänden, die an einem Delphi Economic Forum in Griechenland teilgenommen hätten. Später wurde bestätigt, dass an diesem Forum S. Tichanowskaja, das Aushängeschild der von der westlichen Gemeinschaft und den westlichen Medien unterstützten belarussischen Opposition, und R. Protassewitsch, ein Passagier des Flugzeugs, teilgenommen hätten.
Der Flughafen von Minsk benachrichtigt wie üblich den Flughafen von Vilnius und das Flugzeug und bietet seine Dienste gemäss den Luftfahrtvorschriften an.
12.30 Uhr: Das Flugzeug tritt in den belarussischen Luftraum ein. Die Besatzung kontaktiert das Management von Ryanair und den Flughafen Vilnius, um zu erfahren, welche Entscheidung zu treffen ist.
12.47 Uhr: Das Flugzeug, das sich zu diesem Zeitpunkt nahe der Grenze zwischen Weissrussland und Litauen befindet, kehrt auf Entscheidung von Ryanair und der Besatzung in Richtung Minsk zurück. Der Flughafen Vilnius kann nicht angeflogen werden, wenn sich eine GPS-gesteuerte Bombe an Bord befindet.
12.57 Uhr: Eine Kopie der ersten E-Mail wird von einer oppositionellen Website verbreitet. Sie wird später für die Behauptung verwendet, dass die Entführung vor der E-Mail stattgefunden hat.
13.04 Uhr: Der Flughafen Minsk hat alle konkreten Massnahmen ergriffen, die in den internationalen Vorschriften vorgesehen sind, und eine MIG 29 hebt ab, um das Flugzeug beim Landeanflug auf Minsk zu begleiten.
13.45 Uhr: Das Flugzeug landet.
13:57 Uhr: Ein Tweet von S. Tichanowskaja, erscheint im Internet und fordert die Freilassung von R. Protassewitsch, während er sich noch im Flugzeug befindet.
14:02 Uhr: Protassevitch verlässt das Flugzeug, geht mit den anderen Passagieren durch die Zollkontrollen und befindet sich im Warteraum, wie die Aufzeichnungen der Überwachungskameras zeigen.
14.48 Uhr: S. Tichanowskaja setzt einen zweiten Tweet ab, in dem sie die Freilassung von R. Protassewitsch fordert, der sich immer noch frei bewegen kann. Seit ihrem ersten Tweet ist eine Stunde vergangen.
14:53 Uhr: Aufgrund der Aufregung im Internet über eine Festnahme, die bis dahin noch gar nicht erfolgt ist, nimmt die Flughafenpolizei R. Protassewitsch und seine Begleiterin dann fest.
Am Abend des 23. Mai, nach der Landung des Flugzeugs in Vilnius, kommentiert eine Pressemitteilung von Ryanair den Flug FR4978 und seine Passage über Minsk auf normale Weise, ohne eine «Entführung» zu erwähnen.
Der Fall ist also klar: Die Festnahme von R. Protassewitsch wurde von S. Tichanowskaja und der in Litauen ansässigen belarussischen Opposition absichtlich herbeigeführt.
Doch schon am nächsten Tag, dem 24. Mai, brach eine Medienflut über Weissrussland und seinen Präsidenten herein, mit einem Überbietungswettbewerb zwischen den verschiedenen Journalisten, die den Befehlen folgten, und den «Spezialisten» der audio-visuellen Medien, die den Scoop herausbrachten, der am weitesten von der Wahrheit entfernt war, wie in J. Bauds Buch wiedergegeben. Die einfache Ethik, die darin besteht, die Quellen der Nachrichten zu kontrollieren, existiert nicht mehr. Vier Tage später ergreift die EU auf der Grundlage dieser Fake News Massnahmen, indem sie ein Flugverbot über Belarus verhängt und wirtschaftliche Massnahmen ergreift, mit denen sie versucht, den internationalen Handel von Belarus zu strangulieren.
Erkennungstest von Protassewitsch
Trotz seines Aussehens ist Roman Protassewitsch ein alter Hase in der Neonazi-Szene mit kriegerischen Verpflichtungen wie seiner Aufnahme ab Januar 2015 in das Neonazi-Bataillon AZOV in der Ukraine, um russischsprachige Dissidenten im Donbass zu bekämpfen. Im Jahr 2017 wurde er von Radio Liberty (einem von den USA finanzierten antikommunistischen Radiosender in Polen) eingestellt und absolvierte «Ausbildungs»-Praktika in Prag und den USA.
The Time änderte ihren Eintrag über Protassewitsch und entfernte den Hinweis über das Nazi-Engagement Protassewitschs.
R. Protassewitsch wurde eineinhalb Stunden lang vom belarussischen Fernsehen interviewt. Er stellte dabei die oppositionelle Bewegung, mit der er zusammenarbeitete, in Frage. Was ist der Hintergrund? Ein Konflikt um persönliche oder politische Ambitionen oder im Zusammenhang mit den grossen Summen, die er sehr grosszügig von zahlreichen Quellen erhalten hatte? Wir wissen es nicht. Darüber hinaus erklärte er ausführlich die gesamte Funktionsweise der in Polen und Litauen ansässigen Offiziellen, die vom Westen und sogar von einem russischen Oligarchen finanziert wurden, der sich ein grosses Staatsunternehmen in Belarus unter den Nagel reissen wollte. R. Protasewitsch würdigte schliesslich Präsident Lukaschenko. Seitdem befindet er sich in seiner Wohnung in Minsk unter Hausarrest.
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“J. Baud näher kennenzulernen:“https://francais.rt.com/magazines/interdit-d-interdire/78453-culture-numero-147
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