Der Oberbefehlshaber beim Erläutern des französischen Nato-Engagements. Sollte wieder einmal die Decke über einen der berüchtigten Geheimdienst-Einsätze Frankreichs geworfen werden?

Was genau hat Macron in Mariupol gesucht?

Warum wohl war der französische Präsident Macron so sehr darauf aus, in Mariupol eine Evakuierungsaktion durchzuführen? 3 Hubschrauber wurden dazu geopfert, um vorgeblich ukrainische Offiziere aus dem Kessel auszufliegen. Eine Erklärung geht davon aus, dass französische Geheimdienstler, die als «Spezialisten» für die Nazi-Regimenter arbeiteten, hätten in Sicherheit gebracht werden sollen, bevor die Sache auffliegt. Mit dem Vorhaben wurde es nichts. Die Untersuchung der abgeschossenen Maschinen und die Einvernahme zweier Überlebender werden zeigen, ob das Unerhörte wahr ist: Hat Frankreich als Garantiemacht des Minsker Abkommens, statt für dessen Einhaltung durch die Ukraine zu sorgen, zu deren operativer Unterstützung Geheimdienstler abgestellt?

Von CHRISTELLE NÉANT¹

Am 31. März 2022 versuchten mehrere Hubschrauber, Offiziere des Asow-Regiments aus Mariupol zu evakuieren, wo sie völlig eingekesselt sind. Die Luftabwehr der DVR (Volksrepublik Donezk) schoss zwei dieser Hubschrauber ab (einen davon mit einer Stinger-Rakete, die ukrainische Soldaten bei ihrer Flucht vor der vorrückenden russischen Armee zurückgelassen hatten) und verhinderte so, dass dieser seltsame Evakuierungsversuch stattfinden konnte.

Und wenn ich sage, dass dieser Versuch, Offiziere des Asow-Regiments per Hubschrauber aus Mariupol zu evakuieren, seltsam ist, dann deshalb, weil zwei Tage zuvor Emmanuel Macron Wladimir Putin angerufen und unter anderem die Frage einer Evakuierung von Mariupol angesprochen hatte. Eine Forderung, die keinen Sinn macht. Denn wie sich nun schon seit mehreren Wochen zeigt, helfen die russische Armee und die Volksmiliz der DVR beim Vorrücken den Zivilisten bei der Evakuierung der Stadt [nur gestört durch die Asow-Einheiten, welche die Zivilisten daran hindern, die Fluchtkorridore zu benutzen, Red.].

Insgesamt waren drei Hubschrauber an dem Versuch beteiligt, die in Mariupol festsitzenden ukrainischen Offiziere zu evakuieren. Zwei wurden abgeschossen und der letzte Hubschrauber kehrte nach Mariupol zurück. Einer der abgeschossenen Hubschrauber stürzte ins Meer, doch der zweite stürzte in der Nähe des Dorfes Rybatskoje ab, wo zwei Überlebende sowie mehrere Leichen von Mitgliedern des Asow-Regiments gefunden wurden.

https://t.me/nm_dnr/7347?embed=1

Einer der Überlebenden erklärte, dass die Operation zur Evakuierung der Offiziere des Asow-Regiments aus Mariupol von der Hauptverwaltung des ukrainischen Militärgeheimdienstes organisiert worden sei.

https://t.me/RtrDonetsk/4128?embed=1

Es muss betont werden, dass dies nicht der erste Evakuierungsversuch war, der in Mariupol durchgeführt wurde. Am 28. März schoss die Volksmiliz der DVR einen Hubschrauber ab, der den Kommandeur des Asow-Regiments, Prokopenko, und den Kommandeur der 36. Brigade der FAU, Baraniuk, evakuieren sollte. Dann wurde am 30. März ein weiterer Versuch unternommen, doch der Pilot bekam angesichts des Beschusses durch die Luftabwehr der DVR Angst und der Hubschrauber kehrte um, noch bevor er Mariupol erreicht hatte.

Interessanterweise fand zwischen diesen beiden gescheiterten Evakuierungsversuchen der Anruf von Emmanuel Macron bei Wladimir Putin statt, um die berühmte Evakuierung von Mariupol zu besprechen!

Das Ergebnis ist, dass russische Journalisten sich in Theorien darüber verlieren, wer die Menschen wirklich sind, die es rechtfertigen, so viele Hubschrauber zu riskieren, um sie aus Mariupol zu evakuieren. Es erscheint in der Tat seltsam, dass Kiew so viel Aufwand betreibt, um die Kommandeure von Asow und der 36. Brigade der FAU zu evakuieren. Die Option des Rückzugs wurde vom ukrainischen Generalstab immer abgelehnt. Er zieht es vor, seine Soldaten zu «Märtyrern» werden zu lassen [Bis der letzte ukrainische Soldat für die Nato gestorben ist…].

Angesichts der Eile, mit der Emmanuel Macron eine Evakuierungsaktion in Mariupol eingeleitet hat, vermuten nun einige, dass sich unter den Personen, die aus der Stadt evakuiert werden sollen, möglicherweise auch französische Geheimdienstmitarbeiter oder Ausbilder befanden, während die Gebiete, in die sich die ukrainischen Soldaten geflüchtet hatten, immer kleiner werden und nun isoliert sind (der Kessel wurde in zwei Teile gespalten).

Es bleibt zu hoffen, dass aus dem Wrack des Hubschraubers, der in der Nähe von Rybatskoje abgestürzt ist, und den Aussagen der beiden Überlebenden Klarheit über die Identität aller Personen hervorgehen wird, die evakuiert werden sollten.

In der Zwischenzeit, da über 90% der Stadt nun von der russischen Armee und der Volksmiliz der DVR kontrolliert werden, hat Denis Puschilin bereits die Einrichtung einer republikanischen Lokal- und Regionalverwaltung in Mariupol angeordnet, um die ukrainischen Behörden, die die Bewohner ihrem Schicksal überlassen haben, zu ersetzen.

3. April 2022
____

¹ Christelle Néant ist eine französische Journalistin, die seit 6 Jahren in der Volksrepublik Donezk lebt und arbeitet. Derzeit berichtet sie direkt aus Mariupol. Der Text ist erstmals am 2. April 2022 in histoire et société erschienen.