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Kuba wird von einem verheerenden Brand in einem Wärmekraftwerk heimgesucht

Am 6. August kam es in einem der Tanks des Wärmekraftwerks Guiteras im Industriegebiet von Matanzas in Kuba zu einem verheerenden Brand. Das Kraftwerk ist eines der wichtigsten Zentren für die Stromerzeugung auf der Insel. Der Brand entstand offenbar, nachdem ein Blitz in den Tank eingeschlagen war. Internationale Hilfe ist angelaufen (mehr Infos dazu, auch bezüglich Spendemöglichkeiten, am Artikel-Ende).

Das Blitzableitungssystem schien die zu starke Intensität des Blitzes nicht abwenden zu können. Der Tank fing Feuer, wodurch die 26 000 m3 Öl, die sich darin befanden und die Hälfte des Tanks ausmachten, in Brand gerieten und auf einen zweiten, benachbarten Tank übergriffen. Ein dritter Tank konnte vor den Flammen bewahrt werden, so dass die Stromerzeugung fortgesetzt werden kann.

122 Personen wurden gerettet, 98 mussten medizinisch versorgt werden, 24 wurden ins Krankenhaus eingeliefert, davon 5 in kritischem Zustand und 3 in ernstem Zustand. Ein Feuerwehrmann starb, 17 Personen werden noch vermisst.

Der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel reiste sofort an den Ort des Geschehens, um die Helfer und Opfer zu unterstützen. Laut der ARIA-Datenbank des französischen Umweltministeriums, in der Industrie- und Technologieunfälle erfasst sind, hat sich eine ähnliche Katastrophe 1998 in Ägpten ereignet.

Auf internationaler Ebene haben viele Länder – China und Russland, aber in erster Linie lateinamerikanische Länder – Kuba ihre Hilfe angeboten. Insbesondere Venezuela und Mexiko unter den sofortigen Befehlen von Maduro und AMLO schickten sofort Feuerwehrleute und Ausrüstung zur Bekämpfung des Feuers per Flugzeug. Venezuela schickte auch eine Ladung Öl aus Solidarität, um die Verluste auszugleichen.

Díaz-Canel hob die sehr schnelle Ankunft der Hilfe aus Venezuela und Mexiko in Kuba hervor. Er sagte, dass «dies ein Zeichen der Solidarität mit dem kubanischen Volk ist».

In den frühen Morgenstunden waren – wie Verkehrsminister Eduardo Rodríguez Dávila ausführte – fünf Flüge eingetroffen, einer aus Venezuela und vier aus Mexiko.

Der kubanische Präsident hob auch die Haltung einer Gruppe von Selbständigen hervor, die aus Solidarität mit den Familien der Opfer, den Feuerwehrleuten und den Rettungskräften, Lebensmittel und andere Ressourcen mitbrachten.

Vor dem Hintergrund, dass das kubanische Volk unter der kriminellen US-Blockade leidet, die ihm den Zugang zu zahlreichen Rohstoff- und Technologieressourcen verwehrt und die Möglichkeiten zur Instandhaltung, Erneuerung oder Investition in zahlreiche für die Entwicklung der Insel notwendige Infrastrukturen beeinträchtigt, ist eine solche Katastrophe doppelt dramatisch. Zu der Tragödie des Unfalls, seiner Opfer und der direkten Verluste kommt natürlich noch die Schwächung der Stromerzeugungskette hinzu. Aus diesem Grund ist die Unterstützung der Bevölkerung unerlässlich. Sowohl um dem sozialistischen Kuba angesichts dieser Katastrophe zu helfen, als auch um durch militante Mobilisierung die Aufhebung der Blockade gegen Kuba zu erzwingen. Insbesondere durch die Durchsetzung, dass sich europäische Regierungen und Institutionen nicht mehr länger der Extraterritorialität gegenüber dem sozialistischen Kuba beugen und normal und ohne Mehrkosten mit dem kubanischen Volk Handel treibt.

In der Schweiz hat der Nationalrat zwar ein Postulat der Aussenpolitischen Kommission überwiesen. Dies aber gegen den Willen des Bundesrates. Er wurde mit dem Postulat beauftragt aufzuzeigen, mit welchen Schritten er zur Befreiung des kubanischen Volkes von der notbringenden Wirtschaftsblockade beitragen könnte. Gleichzeitig soll geprüft werden, wie mittels Investitions- und Exportrisikogarantie Schweizer Firmen ermöglicht werden kann, die Blockade zu durchbrechen. Und natürlich ist die Beteiligung von Schweizer Banken an der Blockade ein Thema. Dies wurde kürzlich von einem Autorenkollektiv der Vereinigung Schweiz-Cuba sowie mediCuba Suisse in einem umfangreichen Werk dokumentiert. Es brennt – aber der Bundesrat lässt sich Zeit mit der Beantwortung des Postulats. Schon bald sind eineinhalb Jahre seit der Überweisung verstrichen…

Der Pol für die Erneuerung der Kommunistischen Partei in Frankreich (PRCF) erinnert daran, dass Alstom, ein französischer Hersteller von Turbinen zur Stromerzeugung, die insbesondere in Kuba eingesetzt werden, von Washington mit Hunderten Millionen Euro Strafe belegt wurde, oder dass die BNP wegen Finanztransaktionen mit Kuba 9 Milliarden Dollar Strafe an die USA zahlen musste, ohne dass Paris eingegriffen hätte, um die legitimen Interessen des französischen und des kubanischen Volkes durchzusetzen.

Die kubanische Regierung hat ein System zur Entgegennahme von Spenden eingerichtet:


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Quellen: Granma, Initiative communiste