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Dreister Fall von Militarisierung der Schule im Kanton Zug

Im schweizerischen Schulalltag wurden Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren gesichtet, die auf Militärfahrzeugen, darunter ein Panzer, posierten, während ein Mädchen mit einem Gewehr auf andere zielte. Regierungsrätin Laura Dittli unterstützt die «lebendige Veranstaltung».

Am Morgen wurden mehrere schwere Militärfahrzeuge auf dem Schulgelände der Schule Kirchmatt in Zug gesichtet. Der Vorfall ereignete sich um 8 Uhr auf dem Pausenhof. Plötzlich rollte ein Panzer auf das Gelände – eine Szene, die man eher einem Actionfilm zuschreiben würde, aber tatsächlich Realität wurde, wie lokale Medien berichteten. Der Hintergrund dieser ungewöhnlichen Veranstaltung war der Wunsch der Schule, den Kindern das Militär näherzubringen und ihnen das Gefühl zu vermitteln, wie es ist, «einen Knopf zu drücken und fünfzig Leute auf einmal zu vernichten».

«Wenn du hier drückst, sind fünfzig Leute tot»

Als Teil dieser Initiative rollte auch ein Radschützenpanzer auf Einladung vor. Die Genehmigung für diese Aktion seitens des Militärs wurde vom Schulkommandanten der entsprechenden Infanterie-Durchdienerschule erteilt, wie die Armee auf Anfrage von Medien bestätigte. Ein kleines Mädchen durfte mit einem Gewehr spielen und damit auf andere Kinder im Schulhof zielen, die kreischend davonrannten. Kinder durften nicht nur in das Innere des Geschützturms, sondern hatten auch Gewehre in der Hand.

Keine Presse erwünscht

Der Organisator dieses ungewöhnlichen Ereignisses war Daniel Gruber, ein pensionierter Oberst der Schweizer Armee und gleichzeitig Vater eines Schülers an der Kirchmatt-Grundschule. Gegenüber der Zuger Zeitung äusserte Gruber deutlich, dass er keine Berichterstattung über das Ereignis wünsche und sogar rechtliche Schritte bei Zuwiderhandlung angedroht habe.

Die genauen Details der Veranstaltung sind nicht bekannt, aber laut Stefan Hofer, dem Pressesprecher der Schweizer Armee, wurden die Fahrzeuge von einem Kommandanten gerne zur Verfügung gestellt. Darunter befand sich der Radschützenpanzer Piranha sowie ein Sanitätsfahrzeug und ein Duro GMTF, ein mit einem Maschinengewehr ausgestatteter Truppentransporter.

Weiterhin solche Anlässe

Schulleiter Dominik Lehner versuchte die Aktion als Teil eines Berufs-Informationstages für Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren zu verkaufen. «Damit das Lernen möglichst authentisch ist, kommen verschiedene Elternteile in die Klassen und stellen ihren Beruf vor,» erklärte Lehner. Er fügte hinzu, dass solche Veranstaltungen «unsere Schule lebendig» machen würden.
Auch Regierungsrätin Laura Dittli von der Partei «Die Mitte» verteidigte die Präsenz des Panzers auf dem Pausenhof. Sie betonte die Bedeutung, das Bewusstsein für die Armee in der Bevölkerung zu stärken, besonders angesichts der sinkenden Zahl von Rekruten. «In rund zehn Jahren dürfen [!] viele dieser Kinder in die Rekrutenschule,» sagte sie. Ihr war wohl nicht bewusst, dass unter den Kindern im Kanton Zug auch solche mit Familien aus Kriegsgebieten wie der Ukraine waren. Das Hauptaugenmerk soll darauf gelegt worden sein, dass die Veranstaltung lustig und lebendig war.

Trotz der Verteidigung des Vorfalls gab es Berichte darüber, dass ein Soldat in Bezug auf eine Waffe gesagt haben soll: «Wie erklärt man das den Kindern? Wenn du hier drückst, sind fünfzig Leute tot?»

Der freisinnige Vorsteher des Bildungsdepartements Etienne Schumpf, Vorsteher der Bildung, erklärte: «Die Stadtschulen Zug möchten auch weiterhin solche Anlässe zulassen.»
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Dieser Artikel wurde von RT übernommen, wo er am 1. April 2024 erschienen ist.