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Ah, ça ira

Es gehört zu unserem Kampf um das kulturelle Erbe, auch kulturellen Ausdrucksformen der Vergangenheit zu kennen, von der Höhlenmalerei über den Gregorianischen Gesang, Minnelied und die Carmina Burana, von den Räuberliedern eines Schinderhannes bis zum demokratischen Protestsong gegen den Vietnamkrieg. Ganz besonders die Lieder, welche vom Leben und den Kämpfen der ausgebeuteten und unterdrückten Klassen erzählen.
Neben der Marseillaise ist “Ah, ça ira” eines der bekanntesten Kampflied aus der aufsteigenden Epoche des Bürgertums. Mit dem Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 war die grosse französische Revolution losgebrochen. Bereits zur 1. Revolutionsfeier im folgenden Jahr wurde ein gemässigter Text (von Ladré, im Auftrag Lafayettes) vorgetragen: “Ah, das geht ran, … / singt das Volk immer wieder / trotz der Meuterer geht es voran / … / nach den Grundsätzen des Evangeliums”. Nachstehend die radikale Urfassung eines anonymen Flugblatts vom April 1790. Musik: Bécourt.

Ah ! ça ira, ça ira, ça ira,
Les aristocrats à la lanterne,
Ah ! ça ira, ça ira, ça ira,
Les aristocrats on les pendra;
Et quand on les aura tout pendus,
On leurs fich’ra la pelle au cul.
Ah ! ça ira, ça ira, ça ira…
Ah ! ça ira, ça ira, ça ira,
En dépit d’z‘aristocrat’ et d’la pluie,
Ah ! ça ira, ça ira, ça ira,
Nous nous mouillerons, mais ça finira.
Ça m’coule au dos, coule au dos, coule au dos,
En revenant du Champs de Mars ;
Ça me coule au dos, coule au dos, coule au dos ;
Je suis mouillé jusques aux os.

nach: Walter Markov: Revolution im Zeugenstand, Leipzig 1986