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Bild: Autor unbekannt (Screenshot aus X)

Unesco 2017: Als die kubanische Botschafterin die israelische Delegation zurechtwies – nichts an Aktualität verloren!

Derzeit geht in den sozialen Medien ein Video von 2017 viral. Die Botschafterin Kubas bei der Unesco, Buergo Rodríguez, hatte ihren israelischen Amtskollegen wegen antipalästinensischer Äusserungen bei einer Unesco-Sitzung zurechtgewiesen. Nach einem leidenschaftlichen Votum der Diplomatin ordnete auf ihr Ersuchen hin das Präsidium im Plenum eine Gedenkminute für die getöteten Palästinenser an. Das Ereignis hat auch nach 7 Jahren nichts an Aktualität verloren – im Gegenteil!

Das war während einer Sitzung des Unesco-Plenums, in der beschlossen wurde, die besetzte Stadt al-Khalil (Hebron) im Westjordanland in die Liste des Weltkulturerbes aufzunehmen. Der israelische Unesco-Botschafter Carmel Shama Hacohen behauptete, dass es sich bei der zu behandelnden Massnahme um eine anti-israelische Resolution handle. Und als die Abstimmung beginnen sollte, trat er an das Podium, um sich beim Vorsitzenden über die Abstimmung zu beschweren, der ihn mehrmals dazu auffordern musste, das Podium zu verlassen, damit die Abstimmung beginnen könne.

Nach der Abstimmung rief der israelische Diplomat dazu auf, «aus Respekt vor den vom Nationalsozialismus ermordeten jüdischen Holocaust-Opfern» sich von den Stühlen zu erheben und eine Schweigeminute einzulegen. Den anwesenden Botschaftern arabischer Länder und «ihren Partnern» empfahl er dazu noch, eine Reise in das deutsche Nazi-Lager Auschwitz-Birkenau zu unternehmen. Unter diesen Umständen war allerdings nur ein Teil der Anwesenden im Saal bereit, der israelischen Bitte nachzukommen und sich zu erheben.

Das konnte Botschafterin Dulce Maria Buergo Rodríguez nicht akzeptieren, und sie griff zum Mikrofon. Sie warf Israel vor, die Sitzung «in einen politischen Zirkus» zu verwandeln. «Ich denke, nur der Präsident kann eine Schweigeminute verlangen», sagte die Vertreterin Kubas bei der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (Unesco). Immer wieder versuche Israel bei missliebigen Entscheidungen der Unesco zu manipulieren, um nachher vor den Medien zu behaupten, es seien Massnahmen gegen das israelische Volk und das Judentum ergriffen worden. Diese Art von Demonstrationen könne man nicht zulassen. Da nur der Präsident eine Schweigeminute anordnen könne, bat sie das Präsidium, eine Schweigeminute für alle Palästinenser zu beantragen, die während all der Jahre der Besatzung getötet worden sind.

Das Video zum Anhören.

Diese Schweigeminute kam denn auch auf die Tagesordnung. Das Plenum erhob sich diesmal geschlossen – unter Abwesenheit des israelischen Vertreters. Er entschuldigte sich damit, dass er den Saal wegen zahlreicher Telefonanrufe habe verlassen müssen. Es habe ein Problem mit der Toilette seiner Wohnung in Paris gegeben, und das sei schliesslich wichtiger gewesen als das, «was dort [bei der Schweigeminute im Plenarsaal] geschehe».

Der israelische Botschafter hatte zudem nicht gezögert, Kuba anzugreifen, das er als einen «Staat, der die Menschenrechte verletzt», bezeichnete. Kuba war übrigens das einzige lateinamerikanische Land, das 1947 in der Generalversammlung der Vereinten Nationen gegen die Teilung des historischen Palästina in einen arabischen und einen jüdischen Staat stimmte. Eine Tatsache, für die die Palästinenser den kubanischen Behörden dankbar sind.
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Quelle: hispantv. Übersetzt mit Hilfe von DeepL.com (kostenlose Version)