Mein Vater wird gesucht
In den ersten Jahren des Dritten Reiches hatten viele antifaschistische Emigranten in Prag Zuflucht gefunden. 1936 schrieb Hans Drach den Text über die Verfolgung und Ermordung des Vaters durch die SA. Gerda Kohlmey komponierte die Melodie.
1. Mein Vater wird gesucht,
er kommt nicht mehr nach Haus.
Sie hetzen ihn mit Hunden,
vielleicht ist er gefunden;
und kommt nicht mehr nach Haus.
2. Oft kam zu uns SA
und fragte, wo er sei.
Wir konnten es nicht sagen,
sie haben uns geschlagen,
wir schrien nicht dabei.
3. Die Mutter aber weint,
wir lasen im Bericht,
der Vater sei gefangen
und haett sich aufgehangen;
das glaub ich aber nicht.
4. Er hat uns doch gesagt,
so etwas taet er nicht.
Es sagten die Genossen,
SA hätt ihn erschossen
ganz ohne ein Gericht.
5. Heut weiss ich ganz genau,
warum sie das getan.
Wir werden doch vollenden,
was er nicht konnt beenden
und Vater geht voran!