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Die Kommunistin Jeannette Jara gewinnt in Chile die Vorwahl der Linken mühelos!

Die kommunistische Kandidatin gewann mit 60,2 Prozent und 824 000 Stimmen. Das Ausmass ihres Erfolgs sei die Überraschung des Tages, so Pierre Cappanera in «l’Humanité». Ein weiteres Beispiel, das viel über die aktuellen Möglichkeiten und die Rolle der chilenischen Kommunisten aussagt. Sie müssen diese in ihrer Verbundenheit zum Volk, zur Arbeiterklasse, zu ihrer eigenen Tradition annehmen und dabei eine Perspektive für eine gestaltendende, nicht eine reaktive Politik bieten. (Anmerkung von Danielle Bleitrach).

Diese Vorwahl wurde von acht linken und Mitte-links-Parteien organisiert. 1,4 Millionen Bürgerinnen und Bürger gingen zur Wahl. Die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zu 2021 gesunken. Damals wurde die Vorwahl ausschliesslich vom linken Lager, nämlich der Frente Amplio und der Kommunistischen Partei, organisiert. 1,7 Millionen Menschen nahmen daran teil. Daniel Jadue, der die Kommunistische Partei gegen Gabriel Boric vertrat, erhielt 39,6 Prozent bzw. 692 000 Stimmen.

Die unerwartete Siegerin der Vorwahlen der Linken! Als Favoritin galt eigentlich Carolina Toha, die Kandidatin der Mitte-Links-Partei. Doch das hat sich nicht bewahrheitet. Sie erhielt 28,1 Prozent und 385 000 Stimmen. Der andere Kandidat, Gonzalo Winter von der Frente Amplio, der Partei von Präsident Gabriel Boric, erhielt nur 9 Prozent und 124 000 Stimmen. Winters potenzielle Wähler zogen es vor, Jeannette Jara einen klaren Vorsprung zu geben.

Es ist Zeit für die linke Einheit und das Zurückstellen von Meinungsverschiedenheiten. In den letzten Tagen des Wahlkampfs, als Reaktion auf Jeannette Jaras steigende Umfragewerte, schossen Carolina Toha und Gonzalo Winter gegen Jeannette Jara: ein misslungenes Unterfangen. Unterlegene Kandidaten und Parteien müssen sich nun verpflichten, Jeannette Jara bei den Wahlen im November zu unterstützen. Präsident Boric äusserte sich deutlich und rief umgehend zur Unterstützung von Jeannette Jara auf.

Schon vor ihrem Sieg hatte Jeannette Jara versprochen, ein Wahlprogramm gemeinsam zu erarbeiten. Es wird also nicht nur das Programm der Kommunistischen Partei sein. Nur durch gemeinsames Handeln kann die Linke aufholen. Bisher zeigen alle Umfragen für die Präsidentschaftswahlen im November, dass rechte und rechtsextreme Kandidaten gewinnen werden, unabhängig vom linken Kandidaten, der ihnen gegenüberstehen wird.
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Quelle: Histoire et Societe), 30. Juni 2025. Vorspann von Danielle Bleitrach.