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Zwei kommunistische Offensiven für den öffentlichen Verkehr

Derzeit sind gleich zwei Vorstösse zur Verbilligung des öffentlichen Verkehrs unterwegs, die auf kommunistische Initiative oder Beteiligung zurückzuführen sind. Im Kanton Basel-Stadt hat die Partei der Arbeit Basel die Initiative für ein U-Abo zum Preis von 1 Franken pro Tag für alle ergriffen. In der italienischsprachigen Schweiz unterstützt die Kommunistische Jugend eine Petition, die ein Jugend-Abo für den ganzen Verkehrsverbund von maximal 600 Franken im Jahr fordert.

Kanton Basel-Stadt: Ein 1-Franken-U-Abo des TNW für alle

Ein U-Abo des Tarifverbunds Nordwestschweiz (TNW) gibt es schon seit mehr als 30 Jahren. Neben der Nordwestschweiz erstreckt sich das Tarifgebiet auch auf einige angrenzende Zonen in Frankreich und Deutschland. Kostete das Monatsabo bei seiner Einführung 1984 für Erwachsene noch 35 Franken, hat sich sein Preis inzwischen auf 86 Franken mehr als verdoppelt.

Basler Jugendliche erhalten das U-Abo allerdings zum Preis von 1 Franken pro Tag. Seit kurzem profitiert auch das Basler Staatspersonal von vergünstigten Konditionen. Der Kanton verbilligt das Abo für Mitarbeiter der Basler Verwaltung auf rund 45 Franken im Monat.

Die Partei der Arbeit Basel ist nun der Meinung, dass ein durchgehend preisgünstiges Angebot für die Benutzung des öffentlichen Verkehrs allen steuerpflichtigen Einwohnern des Kantons Basel-Stadt zur Verfügung stehen sollte. Damit würde nicht nur den stetig steigenden Lebenshaltungskosten Rechnung getragen, sondern auch der Umstieg auf den öV attraktiver gemacht und das Klima geschont.

Die Initiative «1-Franken-U-Abo für alle» der PdA Basel wurde am 21. Juni 2025 im Kantonsblatt publiziert. Die Sammelfrist läuft also bis 21. Dezember 2026. Das Ziel der Initiative ist jedoch so populär wie dringlich, dass die Frist bei weitem nicht ausgeschöpft werden muss, da die mindestens 3000 Unterschriften (plus solides Polster) von Basel-Städter Stimmberechtigten sehr rasch gesammelt sind.

→ Unterschriftenbogen und Hintergründe zur Initiative zum Herunterladen

Tessin und Misox: Petition für ein Jugend-Jahres-Abo für 600 Franken

Die Tessiner Sektion des Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS) hat mit Unterstützung der Kommunistischen Jugend eine Petition lanciert, um die Preise des Verkehrsverbunds der Südschweiz, Arcobaleno, für Jugendliche bis 24 Jahre zu senken. Dies würde bedeuten, den Preis des Abonnements auf maximal 600 Franken zu begrenzen, was derzeit einem 3-Zonen-Abonnement der 2. Klasse entspricht. Damit könnten junge Nutzer neu für 600 Franken ein ganzes Jahr lang im gesamten Tessin sowie im Misox und im Calancatal reisen! Neben weniger individuellen Ausgaben für das Reisen sind von einer Umsetzung der Petition folgende gesellschaftlichen Verbesserungen zu erwarten:

  • sie trägt dazu bei, dass junge Erwachsene weiterhin öffentliche Verkehrsmittel benutzen;
  • sie erhöht die Sicherheit und reduziert die Luftverschmutzung;
  • sie unterstützt die positive Entwicklung des öffentlichen Verkehrs im Tessin;
  • sie kann dazu beitragen, ein flächendeckendes Angebot zwischen Randgebieten und Städten aufrechtzuerhalten.

Genosse Adam Barbato-Shoufani, Koordinator der Kommunistischen Jugend der Schweiz, hält in einem Beitrag von Radiotelevisione svizzera (RSI) fest: «Für uns bleibt natürlich der kostenlose öffentliche Nahverkehr das Ziel. Aber dies hier ist ein wichtiger erster Schritt, da er für junge Menschen erhebliche Kosteneinsparungen ermöglicht.»
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Quelle: Communiqué der Kommunistischen Partei (Schweiz)

→ Online-Unterzeichnung der Petition auf Campax (keine Einschränkung bei der Unterschriftsberechtigung)