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Leunalied (Bei Leuna sind viele gefallen)

Leuna 1921, nach den schweren mitteldeutschen Märzkämpfen. Die Arbeiter gaben den bewaffneten Kampf um ihre Fabriken auf, als sich abzeichnete, dass die Militärverbände nicht zögern würden, die leicht entzündlichen Anlagen der Chemiewerke samt der Belegschaft in Brand zu schiessen. Als Varianten anstelle “Stahlhelm” wurde auch “Schupo” oder “Reichwehr” gesungen. Das Lied (1925 in “Rotfront – Neues Kampfliederbuch” veröffentlicht) wurde rasch populär. Wegen “Beleidigung” der Schutzpolizei usw. wurde das Absingen des Lieds häufig verboten. Vgl. die Melodie des Kriegslieds (Im Westen sank die Sonne / am blauen Himmelzelt / sie sandte ihre letzten Strahlen / wohl über das Totenfeld…)

Bei Leuna sind viele gefallen
bei Leuna floss Arbeiterblut
Da haben zwei Rotgardisten
einander die Treue geschwor´n.

Sie schwuren einander die Treue
denn sie hatten einander so lieb
Sollte einer von beiden fallen
schreibt der andre der Mutter den Brief.

Da kam eine feindliche Kugel
die durchbohrte dem einen das Herz
für die Eltern da war es ein Kummer
für den Stahlhelm, da war es ein Scherz.

Und als nun die Schlacht war zuende
und sie kehrten zurück ins Quartier
da hatt sich so vieles verändert
er nahm einen Stift und Papier.

Und schrieb es mit zitternden Händen
er schrieb es mit tränendem Blick
Euer Sohn ist vom Stahlhelm erschosssen
liegt bei Leuna, kehrt niemehr zurück.

O Stahlhelm, dir schwören wir Reche
für vergossenes Arbeiterblut
Es kommen die Zeiten der Rache
dann bezahlt ihrs mit eigenem Blut.