Auf, auf zum Kampf
Autor unbekannt. Melodie des «Indiamädchens» (Stand einst ein Schiff …).
Schon 1907 hatten junge Bremer Arbeiter zu Ehren Bebels nach dieser Vorlage gesungen: «Tritt ein zum Kampf, zum Kampf, / der Jugend allerorten. / Tritt ein zum Kampf zum Kampf, / für unser Menschenrecht. / Denn August Bebel hat zu uns gesprochen: / Seid stark und werdet nimmermehr ein Knecht.».
Am 16. Januar 1919 wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ermordet. Ein verbreitetes Plakat («Tötet Liebknecht») sollte offenbar dazu dienen, die Täter zu decken und die Tat dem Volkszorn zuzuschreiben. Die Mörder trugen aber Uniform und die SPD-Minister hatten dem Spartakusbund Tage zuvor im Reichsanzeiger angedroht, dass «die Stunde der Abrechnung naht». Der Mord wurde übrigens vor einem Divisionsgericht abgehandelt, dessen Akten 1967 veröffentlicht wurden. Die Täter hatten bei gegebener Zusammensetzung des Gerichts keine Scheu, den brutalen Tathergang ungeschminkt zu schildern. Einzelne von ihnen wurden verurteilt, nämlich wegen Wachtvergehen, Missbrauch der Dienstgewalt und versuchtem Totschlag. Heute provozieren die Neonazis mit Anträgen auf Umbenennung des nach einem bedeutenden antifaschistischen Kämpfer benannten Anton-Saefkow-Platzes auf den Namen des reaktionären Freikorpssoldaten Pabst, des Mörders von Luxemburg und Liebknecht.
Auf, auf zum Kampf / zum Kampf sind wir geboren
Auf, auf zum Kampf, / zum Kampf sind wir bereit
Dem Karl Liebknecht haben wir geschworen
Der Rosa Luxemburg reichen wir die Hand.
Wir fürchten nicht ja nicht / den Donner der Kanonen
Wir fürchten nicht ja nicht / die grüne Polizei
Den Karl Liebknecht haben wir verloren
die Rosa Luxemburg fiel durch Mörderhand.
Da steht ein Mann, ein Mann / so fest wie eine Eiche
er hat gewiss gewiss / schon manchen Sturm erlebt
Vielleicht ist er schon morgen eine Leiche
so wie es vielen Rotgardisten geht.