kommunisten.ch

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Wie blöd ist der Yankee, señores!

Wie blöd ist der Yankee, meine Herren,
dachte er doch, er könne mich reinlegen.
Er verlangt, er wolle mich kontrollieren (inspeccionar),
damit er mich erwischt, wenn ich gerade Mais röste.

So ungefähr1 dichtete Carlos Puebla im Lied “Que bobo es el Yankee, señores” und leitete dann mit der Aufforderung “Konjugieren wir das Verb!” zum Refrain über:

Ich lasse mich kontrollieren,
du lässt dich kontrollieren,
wir alle lassen uns kontrollieren
und leben in Frieden.
Aber ich alleine? Denkst du! Denkst du!

Chruschtschows Suppe

Ohne Kuba zu fragen, hatte Chruschtschow während der Beilegung der Kubakrise mit Kennedy vereinbart, dass die USA das Recht hätten, den Abbau von Raketen in Kuba mit Inspektoren zu überwachen. Kuba stellte seine Zustimmung unter eine Bedingung, von der es wusste, dass die US-Imperialisten sie niemals akzeptieren würden, nämlich Kubas Gegenrecht, die kriminellen Tätigkeiten der Exilkubaner in Miami zu überwachen. Fidel Castro war nicht bereit, die Giftsuppe auszulöffeln, die der sowjetische KP-Generalsekretär eingebrockt hatte. Dabei blieb es.

Ehrlich gemeinte Abrüstung erkennt man daran, dass sie bei den gefährlichsten und modernsten Waffensystemen, bei den grössten Rüstungen und Militärkräften ansetzt, und ehrliche Friedenspolitik daran, dass sie bei den aggressivsten Mächten und notorischen Friedensbrechern einschreitet.

Die imperialistischen Friedenstäubchen fordern dagegen auch heute die “kontrollierte Abrüstung” der von ihnen am meisten bedrängten und (auch in militärischer Hinsicht) schwächsten Völker.

Kontrollierte Entwaffnung der Hamas?

Nach den Erfahrungen des Irakkrieges ist manchem Beobachter klar geworden, dass auch in jedem beliebigen Inspektorenteam, das zu Waffenkontrollen nach Nordkorea oder Iran hineingelassen werden sollte, sich auf jede Handvoll Inspektoren mindestens 3 Spione befinden würden, die sich mit der Agentenwerbung, Datensammlung und Zielerkundung für geplante ökonomische und militärische Schläge befassen.

Es liegt auf der Hand, dass eine Partei wie die Hamas oder Hizbollah niemals auf Forderungen zu ihrer Selbstverstümmelung eingehen kann. Was sich hier als Forderung nach “Abrüstung” tarnt, bleibt ohne allseitige Konjugation nichts weiter als kontrollierte Wehrlosmachung der Opfer.

Der Sinn des Ultimatums: Das vergossene Blut soll als Tinte hinhalten müssen, mit der die Palästinenser nebst Anerkennung aller “Existenzberechtigung” ihrer Schlächter auch noch ihr eigenes Todesurteil zu unterzeichnen hätten.

(16.1.2009/mh)

 

1 “ungefähr”: Das Zitat ist aus Bruchstücken der Erinnerung an das Original übersetzt. Die Suche nach dem spanischen Text blieb bisher erfolglos. In unserer Liedersammlung (mit Texten, Noten, Akkorden, Gitarrengriffbildern, Audio- und Videomaterial) befindet sich ein anderes Lied von Carlos Puebla: Hasta siempre, Comandante