Chronologie zur Geschichte der KPS und der PdA
1918 12. bis 14. November: Schweizerischer Landesgeneralstreik. Entstehung lokaler kommunistischer Kampfgruppen.
1919 2.–6. März: Erster (Gründungs-) Kongress der Kommunistischen Internationale (Komintern) in Moskau. Beteiligt ist unter anderen der Schweizer Fritz Platten. Gründung einer Kommunistischen Partei1 unter Führung von Jakob Herzog als Vereinigungsakt der bereits bestehenden lokalen Kampfgruppen, die mit dem «Kommunist» auch schon über eine eigene Presse verfügten. 16./17. August: Ausserordentlicher Kongress der SPS in Basel; Beitritt zur Komintern mit 318 zu 147 Stimmen gutgeheissen. In der Urabstimmung mit 14 616 gegen 8722 abgelehnt.
1920 5. April: Beitritt der Sozialistischen Jugendorganisation (Freie Jugend) zur Kommunistischen Jugendinternationale. Im Herbst Umbenennung in Kommunistischer Jugendverband der Schweiz. 11. Juni: Aufnahme der Kommunistischen Partei Jakob Herzogs in die Komintern. 23. Juli bis 7. August: 2. Kongress der Komintern. 21 Bedingungen für den Beitritt. 10. bis 12. Dezember: Ausserordentlicher Parteikongress der SPS in Bern lehnt den Beitritt zur 3. Internationale mit 350 gegen 213 Stimmen ab. Die SP-Linke unter Führung von Franz Welti verlässt den Parteitag. Eine Urabstimmung bestätigt den Entscheid des Parteitags mit 25 475 gegen 8777 Stimmen.
1921 Vereinigungskongress der SP-Linken mit der bestehenden Kommunistischen Partei am 5./6. März in Zürich zur Kommunistischen Partei der Schweiz (KPS). Mitgliederzahl zirka 6000. Präsident wird Franz Welti, Sekretär Marino Bodenmann. 22. Juni bis 12. Juli: 3. Kongress der Komintern. 16. bis 18. Dezember: Erster Ausschluss von Kommunisten aus einer Gewerkschaft (SMUV).
1922 3. bis 5. Juni: 2. Parteitag der Kommunistischen Partei der Schweiz in Basel. Annahme eines Programms, Beschluss über Fraktionsarbeit in den Gewerkschaften. 24. September: Schutzhaftgesetz (Lex Häberlin) mit rund 372 000 gegen 300 000 Stimmen abgelehnt dank Linksparteien und Gewerkschaften. 5. November bis 5. Dezember: 4. Kongress der Komintern.
1923 10. Mai: Ermordung des sowjetischen Diplomaten Worowsky in Lausanne durch einen Russlandschweizer (Freispruch). KPS organisiert Trauerkundgebung.
1924 17. Februar: Lex Schulthess (Arbeitszeitverlängerung auf 54 Stunden) wird mit 436 180 zu 320 668 Stimmen verworfen. 17. Juni bis 8. Juli: 5. Kongress der Komintern. 13./14. Dezember: 3. Parteitag der KPS in Basel.
1927 16. bis 18. April: 4. Parteitag der KPS, «Bolschewisierung» der Partei: Umstellung auf Betriebszellen, neues Parteistatut. Die KPS zählt noch zirka 3500 Mitglieder. 24./25. September: SGB-Kongress eliminiert den Klassenkampf-Artikel aus dem Programm und schliesst das Basler Gewerkschaftskartell (kommunistisch orientiert) aus. Protestdemonstrationen gegen die Hinrichtung von Sacco und Vanzetti.
1928 17. Juni bis 1. September: 6. Komintern-Kongress. «Sozialfaschismus»-Theorie.
1929 Beginn der Weltwirtschaftskrise. März: Antifaschistische «Rote Treffen» in Basel, Zürich und Genf. 18. bis 20. Mai: ZK-Plenum der KPS in Basel fasst die «Pfingstbeschlüsse» (Verurteilung des «Rechtskurses» der bisherigen Führung Welti-Wieser-Bodenmann, Umbesetzungen in Parteileitung und Presseorganen).
1930 7. bis 9. Juni 1930: 5. Parteitag der KPS. Ablehnung der Theorie der «historischen Besonderheiten in der Schweiz», Auseinandersetzung mit der Rechtsopposition (KPO, Bringolf).
1931 Auseinandersetzung mit der Linksopposition innerhalb der KPS (Trotzkisten).
1932 15. Juni: Zürcher Polizei schiesst in eine Demonstration während des Heizungsmonteurenstreiks: Ein Toter (Zürcher «Blutnacht»). 9. November: Militär schiesst in eine antifaschistische Demonstration in Genf: 13 Tote. 2. Dezember: Bundesrat beschliesst die Unvereinbarkeit von einer Anstellung im Bundesdienst mit der Zugehörigkeit zur KPS. 1933/1934: Aufgabe der «Sozialfaschismus-Theorie» durch die KPS und Umorientierung auf eine antifaschistische Einheitsfront-Politik. Auflösung der Revolutionären Gewerkschaftsopposition (RGO).
1934 Erfolgreiches Referendum von KPS und SPS gegen Lex Häberlin II (zirka 486 000 zu 415 000 Stimmen).
1935 25. Juli bis 21. August: 7. Kongress der Komintern unter Leitung Dimitroffs.
1936 1. Mai: Zum ersten Mal einheitliche Mai-Demonstration in Zürich (SP–KP). Listenverbindung SP–KP für die Genfer Grossratswahlen. 30. Mai bis 1. Juni: 6. Parteitag der KPS in Zürich. Neuer Aufschwung unter Leitung von Jules Humbert-Droz.
1937 23. Februar: Verbot der KP Neuenburg mit 17 000 gegen 8000 Stimmen gutgeheissen. 13. Juni: Verbot der KP in Genf mit 18 000 gegen 12 000 Stimmen angenommen. 19. Juli: Unterzeichnung des «Friedensabkommens» (Streikverbot) durch den SMUV. 1936 bis 1938: Mehr als 700 Schweizer kämpfen in den Reihen der Internationalen Brigaden in Spanien, unter andern der Kommunist Otto Brunner als Major.
1938 Listenverbindung der SP–KP für die Grossratswahlen in Basel-Stadt.
1939 Ende Mai: 7. Parteitag der KPS. 3. Dezember: Gründungskongress der Fédération Socialiste Suisse (FSS, aus der SPS ausgeschlossene Kantonalsektionen Genf und Waadt). Präsident Léon Nicole. 28. Dezember: Verbot der «Freiheit», Tageszeitung der KPS, weil sie eine zu sowjetfreundliche Politik verfolge.
1940 5. Juli: Verbot der FSS-Organe «Le Travail» und «Le Droit du Peuple», 6. August: Verbot kommunistischer Aktivität und Propaganda, Einführung der Polizeikontrolle für politische Versammlungen. 26. November: Verbot der KPS, mit teilweiser Zustimmung der SPS.
1941 27. Januar: Verbot der Sozialistischen Jugend der Schweiz. 27. Mai: Verbot der FSS. 13. Juni: Ausschluss der vier FSS-Vertreter aus dem Nationalrat.
1943 Mai: Aulösung der Komintern, Fusion von illegaler KPS und FSS. Ausschluss von Humbert-Droz aus der KPS. September: Vereinigungsverhandlungen der KPS/FSS mit SPS scheitern. 1943/1944: Entstehung halblegaler Gruppen wie der Parti ouvrier in Genf, die sich an Grossratswahlen beteiligen.
1944 23. Januar: Aufruf der Konferenz der Arbeiterparteien und -gruppen der Westschweiz für Altersrenten von Fr. 200.— (Alleinstehende) und Fr. 300.— (Ehepaare) monatlich. 21. Mai: Konstituierende Konferenz der Föderation der Parteien der Arbeit in Basel. 14./15. Oktober: 1. Parteitag der PdAS in Zürich, Präsident Léon Nicole, Sekretär Karl Hofmaier.
1945 6./7. Oktober: 2. Parteitag der PdAS in Genf. Aufschwung der PdA zu einer Massenpartei (20 000 Mitglieder).
1946 30. November/1. Dezember: 3. Parteitag der PdAS in Zürich.
1947 27. Juli: Schweizerische Parteikonferenz in Bern. Bestätigung des Ausschlusses von Karl Hofmaier wegen eines Finanzskandals. Grösster Erfolg in der Geschichte bei den National-ratswahlen: 5,1 % der Stimmen, sieben Nationalratssitze. Ende 1947: Beginn des Kalten Krieges.
1948 Bruch zwischen der jugoslawischen KP und der KPdSU. Auseinandersetzungen um den Titoismus in der PdA.
1949 4. bis 6. Juni: 4. Parteitag der PdAS in Basel. Stärkere Ausrichtung auf eine Kaderpartei hin: Förderung der Schulung, stärkeres Gewicht auf Betriebszellen gelegt. Wahl von Edgar Woog zum Generalsekretär.
1950 Intensive Kampagne der PdA zum Stockholmer Friedensappell (260 000 Unterschriften). September: Neue Bundesrats-Weisungen gegen kommunistische Beamte.
1951 Ausschluss von Otto Brunner in Zürich (Jugoslawien-Frage).
1952 6. Februar: Demission von Léon Nicole als Direktor der «Voix ouvrière» (Differenzen in der Frage der schweizerischen Neutralität). 24. Februar: Schweizerische Parteikonferenz in Genf. 31. Mai bis 2. Juni: 5. Parteitag der PdAS in Genf. 7. Dezember: ZK der PdAS schliesst Nicole aus der Partei aus.
1953 12. September: ZK der PdAS beschliesst Lancierung einer Initiative für die Einführung einer Invalidenversicherung.
1955 28. bis 30. Mai: 6. Parteitag der PdAS in Genf.
1956 Februar: 20. Parteitag der KPdSU (Entstalinisierung). 2. September: Austritt von Emil Arnold («Vorwärts»-Redaktor) aus der PdAS. November: Sowjetische Intervention in Ungarn. Antikommunistische Ausschreitungen in der Schweiz, besonders gegen PdA-Sekretariate und -Genossen.
1957 8. bis 10. Juni: Schweizerische Parteikonferenz in Lausanne.
1959 16. bis 18. Mai: 7. Parteitag der PdAS in Genf. Annahme eines Parteiprogramms mit der Konzeption der antimonopolistischen Sammlung («Schweizerischer Weg zum Sozialismus»).
1963 Erster Antiatom-Marsch in der Schweiz (Ostermarsch-Bewegung). 14./15. September: Schweizerische Parteikonferenz in Genf.
1964 16. bis 18. Mai: 8. Parteitag der PdAS in Genf.
1967 27./28. Mai: Schweizerische Parteikonferenz in Lausanne. Annahme eines Aktionsprogrammes.
1968 Jugend- und Studentenunruhen in Zürich, Basel, Genf, Lausanne. Entstehung einer Neuen Linken. 1. bis 3. November: 9. Parteitag der PdAS in La Chaux-de-Fonds. Rücktritt Edgar Woogs als Parteisekretär.
1969 Auflösung der Jungen Sektion der PdA in Zürich. Austritt von Konrad Farner, Gründung der Progressiven Organisationen der Schweiz (POCH), des Partito Socialista Autonomo (PSA) und der Revolutionären Marxistischen Liga (RML).
1971 Einführung des Frauenstimmrechts: erste PdA-Nationalrätin wird Nelly Wicki. 12./13. Juni: Schweizerische Parteikonferenz in Lausanne beschliesst Thesen zur Politik der PdAS (Thesen 71) und Statuten.
1972 3. Dezember: PdA-Initiative für eine wirkliche Volkspension wird mit 1 481 249 zu 294 477 Stimmen abgelehnt.
1974 1. bis 3. Juni: 10. Parteitag der PdAS in Basel. Lancierung der Antiteuerungs-Initiative.
1975 Besetzung des AKW-Geländes in Kaiseraugst. Entstehung der Anti-AKW- und Ökologie-Bewegung.
1977 PdA-Initiative mit mehr als 100 000 Unterschriften «Gegen Teuerung und Inflation» wird von Bundesrat und Parlament willkürlich für ungültig erklärt. Mehrwertsteuer-Vorlage trotz der Zustimmung von SP und Gewerkschaften auf Druck der Linken abgelehnt.
1978 13. bis 15. Mai: 11. Parteitag in Genf. Wahl von Jean Vincent zum Ehrenpräsidenten, von Armand Magnin zum Generalsekretär der PdAS.
1979 26./27. Mai: Nationale Konferenz der PdAS in Regensdorf. Politisches Aktionsprogramm angenommen. Regierung des Kantons Zürich erlässt faktisch ein Berufsverbot für PdA-Mitglieder («Grauzonen»-Entscheid am 16. Mai).
1980 Jugendrevolte in Zürich, Bern, Basel, Lausanne. Arbeitsplatzsicherungs-Initiative von PdA-POCH-PSA wegen mangelnder Unterschriftenzahl (90 000) nicht eingereicht.
1983 22. und 23. Mai: 12. Parteitag der PdAS in Prilly. Apell für Frieden, Freiheit und besseres Leben.
1987 1. März: 13. Parteitag der PdAS in Genf. Für eine Wirtschaft des Friedens. Mit der Wahl von Jean Spielmann zum Generalsekretär wird eine Verjüngung der Gremien abgeschlossen.
1989 5. März: Nationale Konferenz der PdAS in Bern. Resolution «Für ein fortschrittliches und solidarisches Europa». Bestätigung des Ausschlusses der PdA Basel und Aufnahme der Neuen PdA Basel.
1990 19. und 20. Mai: Nationale Konferenz der PdAS in Genf. Auseinandersetzung mit dem Scheitern des Realsozialismus und Betonung der Eigenständigkeit.
1991 4./5. Mai und 7./8. September: 15. Parteitag der PdAS in Prilly und Genf. Neues Parteiprogramm «Bewegung für den Sozialismus». Die Statuten werden einer Totalrevision unterzogen. Die PdA-Initiative für eine Geschlechterquote der politischen Ömter scheitert am geringen Interesse in der Romandie und wird zurückgezogen.
1992 PdA und Solidarité treten gemeinsam in Genf als Aliance de Gauche an den Wahlen auf und werden mit 18 Mandaten zweitstärkste Kraft in der Stadt.
1993 26. September: Schwarzer Sonntag für den Widerstand gegen Sozialabbau. Das PdA Referendum gegen den Selbstbehalt bei Spitalbehandlungen (Spitaltaxen) erhält rund 20% der Stimmen. Rund 30% erhält das Referendum von PdA, SGB und SP gegen die Verschlechterung in der Arbeitslosenversicherung.
1994 Die PdA feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Bei den eidgenössischen Abstimmungen spricht sich die PdA gegen Schweizer UNO-Blauhelmtruppen aus. Das Krankenversicherungsgesetz lehnt sie zugunsten der Initiative für eine gesunde Krankenversicherung ab. Bei den Kantonalwahlen in der Waadt kann die PdA ihre Vertretung fast verdoppeln und hält neu 7 Sitze im Grossen Rat.
1995 10. und 11. Juni: 15. Parteitag in Zweisimmen. Annahme einer Wahlplattform: «Zehn Notwendigkeiten für eine solidarische und fortschrittliche Schweiz». Die PdA stellt die gesellschaftliche Verteilung der Arbeit in Frage und postuliert längerfristig die Einführung der 32-Stunden-Woche ohne Lohnkürzung, fordert eine allgemeine Sozialversicherung, die mit Lohnprozenten finanziert wird und sowohl AHV wie auch Kranken- und Arbeitslosenversicherung beinhaltet. Klar spricht sich die Partei für einen raschen EU-Beitritt aus. 25. Juni: Das von PdA, Gewerkschaften und weiteren Organisationen lancierte Referendum gegen das Frauenrentenalter 64 fällt in der Abstimmung durch (40% : 60% ). Die SP spaltete mit einer Initiative den Widerstand. Als einzige Partei ausser den Grünen spricht sich die PdA gegen die Einführung einer Ausgabenbremse aus, da sie die Verhinderung neuer sozialer Ausgaben befürchtet. Bei den eidgenössischen Wahlen kann die PdA ihre beiden Sitze halten; in Genf gewinnen ihre Partner der Linksallianz einen Sitz. Mit der Wahl eines PdA-Vertreters in den Lausanner Stadtrat verfügt die PdA ausserdem neu in den drei grössten Städten der Welschschweiz über ein Exekutivmitglied.Â
1996 Die PdA trägt das Referendum gegen das revidierte Arbeitsgesetz aktiv mit und sagt damit der Deregulierung im Arbeitsrecht den Kampf an. Die Lancierung einer Krankenkassen-Initiative wird geprüft Mit Josef Zisyadis zieht in einer Ersatzwahl im Kanton Waadt erstmals seit 1950 wieder ein Kommunist in eine kantonale Regierung ein.
1997 Die PdA lanciert eine Volksinitiative «für einkommens- und vermögensabhängige Krankenkassenprämien». Der Bund soll mindestens 50% der jährlichen Versicherungskosten decken; die dafür erforderlichen Finanzen sind mindestens zur Hälfte durch Unternehmen bzw. Banken (Kapitalgewinne) aufzubringen. Ausserdem ergreift die PdA zusammen mit 2 welschen SP-Kantonalparteien das Referendum gegen vier Gesetze zur Liberalisierung und Teilprivatisierung im Post- und Telekommunikationsbereich. Die Unterschriftensammlung wird abgebrochen, nachdem die Post-Gewerkschaften nicht mitziehen. Bei den kantonalen Wahlen in Neuenburg gewinnt die PdA 2 Sitze hinzu. In Genf verliert die Linksallianz/Alliance de Gauche, der die PdA angehört, zwei Sitze.
1998 Für die Volksinitiative «für einkommens- und vermögensabhängige Krankenkassenprämien» kann die nötige Unterschriftenzahl nicht in der erforderlichen Zeit erreicht werden. Die etwa 50 000 gesammelten Unterschriften werden als Petition deponiert. Mit Blick auf die Wahlen von 1999 beschliesst die PdA an ihrem Parteitag vom 21. November in Zürich, auf eine nationale Plattform links der SP hinzuarbeiten. Mobilisiert werden sollten alle Kräfte, die sich der kompromissorientierten Politik der runden Tische widersetzen und eine echte Alternative zur neoliberalen Politik suchen. Christiane Jaquet-Berger wird zur Nachfolgerin von Parteipräsident Jean Spielmann gewählt. Bei den kantonalen Wahlen im Kanton Jura kann die PdA ihren Parlamentssitz verteidigen. In der Waadt gewinnt sie 5 Parlamentsmandate hinzu, verliert hingegen den Regierungssitz wieder.
1999 Bei den kantonalen Wahlen im Tessin verliert die PdA ihren einzigen Sitz. Bei den Nationalratswahlen kann die PdA ihre beiden Sitze (je 1 in der Waadt und 1 in Genf) halten.
2000 Die eidgenössischen Parlamentarier der PdA nehmen die Zusammenarbeit mit der Gruppe der nichtsozialdemokratischen Linken im EU-Parlament auf. Die PdA erhält dort den gleichen Status wie ihre Schwesterparteien aus Norwegen und Zypern. Bei den Parlamentswahlen im Kanton Basel Stadt scheidet die PdA nach 50-jähriger Präsenz aus dem Rat aus.
2001 Die PdA spricht sich gegen die Militärgesetzrevisionen und die Aufhebung des Bistumsartikels sowie die Volksinitiative «Energie statt Arbeit besteuern» aus. Zu den Initiativen «für tiefere Arzneimittelpreise» und «Schweiz ohne Armee» gibt sie hingegen die Ja-Parole heraus. In den Parlamentswahlen in Genf verlert die Linksallianz, der die PdA angehört, 6 ihrer bisher 19 Sitze; in Neuenburg kann sie 1 Mandat hinzugewinnen und stellt nun 7 Abgeordnete. In der Lausanner Stadtregierung wird der PdA-Vertreter abgewählt: in der Legislative muss sie 3 ihrer zuvor 13 Mandate abgeben.
2002 Parteitag in Vaumarcus: An Stelle der zurücktretenden Christiane Jaquet-Berger wird der Neuenburger Grossrat Alain Bringolf ins Parteipräsidium gewählt. Die Delegierten beschliessen, sich an der Lancierung einer Volksinitiative für eine Einheitskrankenkasse zu beteiligen. Zur Initiative des Schweizerischen Gewerkschaftbundes «für eine kürzere Arbeitszeit» empfiehlt die PdA Ablehnung, da die Volksinitiatve mit der Einführung von Jahresarbeitszeiten ein gefährliches Flexibilisierungselement enthielt.
2003 Bei den Nationalratswahlen geht der PdA-Sitz in Genf an ihre Partner der Linksallianz. Dafür kann in der Waadt ein zweiter Sitz erobert werden.
2004 Die PdA feiert in Bern ihr 60-jähriges Bestehen. Sie ist neu mit einem Sitz im Parlament der Stadt Bern vertreten.
2005 Die PdA lehnt die Schengen-Dublin-Abkommen ab, weil das Sammeln von Unmengen von Personendaten zu einem nicht tolerierbaren Eingriff in die Privatsphäre führen wird. Auch bei der Ausweitung der Personenfreizügigkeit auf die neuen EU-Länder gibt es Vorbehalte in der Partei wegen des befürchteten Sozial- und Lohndumpings. Die Partei gibt schliesslich wegen ihres traditionellen Einstehens für offene Grenzen die Ja-Parole heraus. Unterstützt wird auch das Gentech-Moratorium in der Landwirtschaft. Bekämpft wird die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten in Bahnhöfen. Da sich in Genf die Partner der Linksallianz (PdA, Communistes und Solidarités) wegen Differenzen beim Personenfreizügigkeitsabkommen nicht auf eine gemeinsame Liste für die Grossratswahlen einigen können und das nötige Quorum von 7% je hauchdünn verfehlen, ist die PdA wie ihre Partner in der neuen Legislatur nicht mehr im Kantonsparlament vertreten. In Le Locle gewinnt die PdA mit 3 von 5 Sitzen die absolute Mehrheit in der Exekutive. In der Legislative hält sie mit 17 von 41 Sitzen die relative Mehrheit
2007 Die PdA verliert in der Waadt einen ihrer beiden Nationalratssitze. Josef Zysiadis wird abgewählt, behält jedoch sein Mandat durch den Verzicht von Marianne Huguenin, Stadtpräsidentin von Renens, auf den der PdAverbliebenen einzigen Sitz.
2011 Die PdA verliert in der Waadt ihren letzten Sitz im Nationalrat (Josef Zysiadis kandiderte nicht mehr). Ein Sitzgewinn in Neuenburg wird knapp verfehlt.
2015 Die PdA gewinnt mit Denis de la Reussille im Kanton Neuenburg wieder einen Nationalratssitz.
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1 Die Mitglieder der 1919 gegründeten ersten Kommunistischen Partei werden in der Geschichtsschreibung oft als «Altkommunisten» bezeichnet, wohl zur Unterscheidung von den erst 1921 bei der Vereinigung vom linken Parteiflügel der SP dazu gestossenen «neuen» Kommunisten. Der Begriff «Altkommunisten» wird den Mitgliedern der ersten KP insofern aber nicht gerecht, als es sich dabei um eine sehr junge Mitgliedschaft handelte und die Partei mit ihrer rätekommunistischen Taktik revolutionärer agierte als die parlamentarisch geprägte SP-Linke.