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«Freidenker» 4/18 erschienen

Gegen den «Neusprech» der Herrschenden

Bereits zum zweiten Mal nimmt sich eine Ausgabe der Quartalszeitschrift «Freidenker» der Richtigstellung der Begriffe an. Gemeint sind die uniformierten Begriffe, wie sie in der Herrschaftssprache der Mainstreammedien mit System eingesetzt werden, um Sachverhalte zu vernebeln oder unliebsame Ansprüche zu delegitimieren. Ein Kapitel der aktuellen Ausgabe decodiert sachlich anmutende Ausdrücke, hinter denen sich ausgefeilte Methoden und Konventionen der Manipulation verbergen.

Da sind die sogenannten Spin doctors, die für das richtige «Agenda-Setting» sorgen. Sie liefern den Mainstream-Medien die Vorgaben und bestimmen, was auf die Tagesordnung kommt oder eben nicht kommen soll, also was wann öffentlich erörtert werden oder besser verschwiegen werden soll, weil es für uns Leser interessant oder, im andern Fall, uninteressant zu sein hat. Sie nennen das auch «strategische Kommunikation», mit der mediale Inszenierungen, Negativkampagnen und manipulative Darstellungen an Mann und Frau gebracht werden. Die mediale Aufbereitung der «Berichterstattung» über Syrien, die Ukraine oder Venezuela kann als Anschauungsmaterial herbeigezogen werden.

Eher zu den taktischen Mitteln der Manipulation gehört das «Wording», die beharrlich angewandte Sprachregelungen, die wir aus den Mainstream-Medien nur allzu gut kennen. Präsidenten und Regierungen, die nicht dem Mainstream nicht genehm sind, werden kontinuierlich als Machthaber bzw. Regime bezeichnet, obwohl sie, wie zum Beispiel Präsident Assad mit grossem Volksmehr gewählt worden sind. «Storytelling», «Framing» «Medien-Priming» sind weitere Begriffe, die für subtile Manipulationsstrategien der Oligarchie stehen.

Zu den weitern Beiträgen zum Thema gehört ein Aufsatz von Eckardt Spoo. Er stört sich daran, dass der Ausdruck «Lügenpresse» für den Mainstream von eben diesem mit einigem Erfolg zum Unwort gemacht worden ist. Er ruft die Linke dazu auf, sich das Wort nicht von den Rechten aus der Hand schlagen zu lassen, denn es hat eine linke Tradition. Es war in der Weimarer Zeit das oft benutzte Synonym für die Hugenbergschen Presseerzeugnisse oder nach der Ermordung von Benno Ohnesorg und dem Anschlag auf Rudi Dutschke die von den protestierenden Studenten skandierte Bezeichnung der hetzenden Springer-Presse. Und schliesslich widmet sich ein Beitrag dem Begriff «Verschwörungstheorie», mit dem die Mainstream-Medien versuchen, jeglichen Zweifel und Kritik an offiziellen Wahrheiten niederzubügeln.

siehe auch.
Freidenker 1/18 «»