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UNAC verurteilt die Forderungen nach bewaffneter Intervention in Haiti
Die Möglichkeit einer weiteren bewaffneten Intervention in Haiti ist einen Schritt näher gerückt, da die karibische Staatengemeinschaft Caricom dem Druck der USA nachgegeben und für die Unterstützung eines US-Militärangriffs auf das Land gestimmt hat. Die US-Antikriegskoalition Unac lehnt jede Intervention in Haiti ab, fordert das Ende der Besetzung und die Entscheidungsfreiheit für die Haitianer.
Die Caricom-Konferenz, die Anfang Juli in Trinidad und Tobago getagt hatte, hat von der Opposition gegen eine Intervention zu ihrer Unterstützung gewechselt. Bei dem Treffen, an dem der US-Aussenminister Antony Blinken und eine parteiübergreifende Delegation des US-Kongresses teilnahmen, forderte Caricom nun die Schaffung eines «humanitären und Sicherheitskorridors» in Haiti. Am folgenden Tag forderte der Leiter des Integrierten Büros der Vereinten Nationen in Haiti (BINUH) die Entsendung einer «robusten internationalen Truppe» nach Haiti. BINUH zusammen mit der sogenannten «Kerngruppe» der üblichen Verdächtigen (USA, Frankreich, Kanada, die EU und andere) sind seit 2004 Besatzungsmacht in Haiti. Diese Besatzungsmacht war für die Unterdrückung der Unabhängigkeit und Souveränität Haitis verantwortlich und hat dazu beigetragen, ein Führungsvakuum zu schaffen, das zu einer akuten Krise im Land geführt hat.
Die Intervention wird als «humanitär» gerechtfertigt und soll nach Angaben von US-Beamten das haitianische Volk «vor Bandengewalt schützen». Was Haiti braucht, ist keine militärische Intervention, sondern laut einer Erklärung der Schwarzen Allianz für den Frieden die Auflösung der Kerngruppe und «ein Waffenembargo gegen die haitianischen und US-Eliten, die Waffen ins Land importieren, sowie das Ende der Unterstützung für Haitis installierte Marionettenregierung und ein Ende der grossen finanziellen Probleme, die den Menschen durch die vom IWF verfügte Abschaffung der Treibstoffsubventionen auferlegt wurden. Die Menschen in Haiti brauchen Krankenhäuser und Schulen sowie Asyl für die Flüchtlinge, die in die USA und andere Länder kommen, keine militärische Intervention.
Die ausländische Einmischung in Haitis Angelegenheiten und der Diebstahl seiner Ressourcen gehen weiter. Frankreich und die USA haben das Vermögen des Landes während vieler Jahrzehnte gestohlen, und die USA, Frankreich und andere haben Haiti in der Vergangenheit viele Male besetzt.
Die Unac fordert:
- Keine Intervention in Haiti!
- Beendet die Besetzung!
- Lasst die Haitianer entscheiden!
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Frühere Texte zum Thema:
→ Hartnäckiger Widerstand gegen die ausländische Intervention in Haiti
→ Haiti: US-Desinformationskampagne liefert Vorwand für drohende UN-Militärintervention