kommunisten.ch

kommunisten.ch

Das Resultat des am Sonntag wiederholten 1. Wahlganges der rumänischen Präsidentschaftswahlen dürfte den Eurokraten noch weniger gefallen als das Zwischenergebnis des ungültig erklärten Urnengangs vom November 2024. Es ist auch deshalb ein Fiasko für die Europäische Union, weil die von Brüssel am meisten favorisierte Kandidation gerade mal auf 2,6 Prozent der Stimmen kam.

Doch nicht so verrückt, diese Rumänen!

Bei den rumänischen Präsidentschaftswahlen musste der «isolationistische Kandidat» (so die Lesart rumänischer Politologen) Simion kurzfristig Georgescu ersetzen, den Gewinner der ersten Runde der von der «Justiz» in aller Eile annullierten Präsidentschaftswahlen vom Herbst 2024. Simion erhielt … 40 Prozent der Stimmen. Er dürfte insbesondere bei der Arbeiterklasse und der grossen Arbeiterdiaspora dieses Landes mit hoher Wirtschaftsemigration für Furore gesorgt haben.

Sofort lamentieren die Kettenhunde der euro-atlantischen Kriegstreiber: Wohin steuert der entstehende europäische Bundesstaat, was wird aus dem von Macron geplanten Marsch in den kontinentalen Krieg gegen Russland, wenn es nicht mehr möglich ist, das Ergebnis von Abstimmungen zu blockieren, zu annullieren oder zu missachten, wenn es sich gegen den Wunsch der EU richtet? So, wie es 2008 reibungslos gelang, als Hollande und Sarkozy sich darauf einigten, dass das französische Nein zur europäischen Verfassung zu beerdigen sei? Und was soll bald aus «unserem» Grossen Europa werden, von dem ausser einigen Gewerkschaftsapparatschiks niemand zu behaupten wagt, es sei «sozial, friedlich und demokratisch», wenn ein «kleines Land» (sic!) wie Rumänien gegen das berühmte Wort eines ehemaligen Präsidenten der Europäischen Kommission verstösst, der erklärt hatte: «Es gibt keine Demokratie ausserhalb dessen, was die europäischen Verträge erlauben?»

Natürlich übernehmen wir keine Garantie dafür, dass Herr Simion, der im europäischen «Parlament» neben Meloni sitzt, ein perfekter Demokrat ist, ganz im Gegenteil. Aber abgesehen davon, dass wir nicht sehen, inwiefern das heutige Frankreich, dessen kriegslüsterne, fremdenfeindliche und unsoziale Minderheitsregierung notorisch den Mehrheitswillen der Franzosen ignoriert, irgendjemandem Lektionen in Demokratie erteilen sollte: Wer sieht nicht, dass die Vorwürfe des «Rechtsextremismus», des «Souveränismus» (es ist ein Schimpfwort geworden in Europa, an der Souveränität seines Landes festzuhalten, so weit ist es schon gekommen!) oder gar des Faschismus, die von den Eurokraten gegen Simion erhoben werden, einfach nur von Böswilligkeit geprägt sind?

In Wirklichkeit werfen die Mediokraten diesem «verdammten Störenfried» vor, er würde nicht zulassen, dass Rumänien noch stärker zu einem Zentrum westlicher Aggression gegen Russland wird, mit den enormen vernichtenden Folgen, die dies unweigerlich für das Überleben des rumänischen Volkes hätte. Und das Land hat nicht den Wunsch, eine zweite Ukraine zu werden, auch wenn dies seinen europaverliebten Eliten gefallen würde. Sie sind nicht verrückt, die Rumänen!

Die Arbeiterklasse und die Bauernschaft des «postkommunistischen» Rumänien hat nur zu gut erfahren, was mit Menschen geschieht, die zu naiv sind und sich vom westlichen Kapital täuschen lassen: Das heutige Rumänien, das 19 Millionen Einwohner hat, musste 5 Millionen seiner Einwohner ins Ausland schicken, nachdem die kapitalistische «Transformation», die ganz im Dienste der westlichen Konzerne stand, zu einem industriepolitischen Desaster wurde. Kurz gesagt, Rumänien lehnt den Krieg der EU und der Nato ab und sehnt sich nach Frieden. Und genau das ist es, was die faschistoide, als «progressiv» getarnte EU-Führung diesem Volk vorwirft: Was in den Augen der Eurokraten nur ein Haufen geistig Zurückgebliebener ist, wagt es, sich um ihre Haut und die ihrer Kinder zu wehren!

Im Übrigen haben die rumänischen Arbeiter, wie die aller Länder, ein grosses Interesse daran, eine avantgardistische Arbeiterpartei wiederaufzubauen, die die Verteidigung der nationalen Unabhängigkeit, einen entschlossenen Antifaschismus, die Sicherung des Weltfriedens und den Kampf für eine neue Generation des Sozialismus-Kommunismus vereint und die breiteste proletarische und bodenständige Demokratie in den Mittelpunkt des nationalen und internationalen Lebens stellt.

Ergebnisse der wiederholten ersten Runde der rumänischen Präsidentschaftswahlen 2025

Beteiligung: 9 429 812 / 18 008 480 registriert – 52,4% (52,56% am 24. November 2024) [Grafik vergrössern]

  • Georges Simion 3 862 404 [2 120 404 bzw. 1 281 327 für Georgescu (diesmal gesperrt) und Simion am 24. November 2025, d. h. 460 673 Stimmen weniger als die Gesamtstimmen von Georgescu und Simion]
  • Nicusor Dan 1 979 711 [1 772 503 am 24. November 2025, d. h. 252 000 zusätzliche Stimmen durch Hinzufügen der von Elena Lasconi erzielten Punktzahl]
  • Crin Antonescu 1 892 925
  • Victor Ponta 1 230 143
  • Elena Lasconi 252 708

___

Der Text von Floréal ist am 5. Mai 2025 bei Initiative Communiste erschienen. Übersetzt mit Hilfe von DeepL.com (kostenlose Version).

«In Rumänien hat soeben ein Putsch stattgefunden» (mehr zur Annullierung der Wahlen vom November 2024)