Washington unzufrieden mit schleppender Anerkennung des Kosovo
Wie die russische Presseagentur RIA Novosti am 26. Mai aus BELGRAD berichtet, ist die Regierung der USA unzufrieden mit der schleppenden Anerkennung der abtrünnigen serbischen Provinz Kosovo. Die Beraterin des US-Vizeaussenministers, Rosemary di Carlo, soll während ihres Besuchs im Kosovo die kosovarische Führung wegen mangelnder Bemühungen gerügt haben. Die Botschaft der Vereinigten Staaten in Pristina stellt diese Darstellungen in Abrede und äusserte ihre Verwunderung darüber, dass die TV-Journalisten ihren Beitrag nicht vorgängig mit den US-Stellen abgesprochen hatten.
Die russische Presseagentur stützt sich auf Berichte im albanischen Fernsehsender Kohavision am Montag in Pristina. Rosemary di Carlo hatte die abtrünnige serbische Provinz in der Vorwoche besucht und sich mit Präsident Fatmir Sejdu und Premier Hashim Thaci getroffen.
Der albanische Fernsehsender will Diplomatenkreisen von einem amerikanisch-kosovarischen Plan erfahren haben, nach welchem bis September etwa hundert Staaten die Unabhängigkeit des Kosovo anerkennen sollten. Auf dieser Grundlage könnte das Kosovo später auf der Vollversammlung der UNO die Mitgliedschaft offiziell beantragen.
Nun sei dieser Plan gefährdet, weil die Zahl der Staaten, die das Kosovo als staatlich unabhängig anerkannt hätten, viel geringer als erwartet ausgefallen sei. Auch bemühe sich die kosovarische Regierung ungenügend um die internationale Anerkennung. So ein nicht namentlich genannter Diplomat in Pristina gegenüber den Fernsehjournalisten.
Das Kosovo hatte am 17. Februar einseitig die Unabhängigkeit von Serbien verkündet. Obwohl bisher 41 Länder, voran die USA und europäische Staaten, das Kosovo als unabhängigen Staat anerkennen, gehört die Region völkerrechtlich weiterhin zu Serbien. Die meisten Staaten, vor allem Serbien selbst, Russland, China, Indien, Spanien, Griechenland, lehnen die Unabhängigkeit des Kosovo als Verstoss gegen das Völkerrecht ab.
Quelle: RIA Novosti
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