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Schnappschüsse aus Trumps Video «Trump Gaza».

Trump Gaza: Kapitalistische Nekrophilie

BETTBEAT MEDIA, 27. Februar 2025

Die moralische Fäulnis im Kern des Spätkapitalismus findet ihren groteskesten Ausdruck in Donald Trumps KI-generiertem Fiebertraum von einem «transformierten» Gaza, den er ohne Scham auf seiner eigenen Plattform Truth Social veröffentlicht hat. Hier erleben wir in 33 Sekunden digitaler Halluzination – die von Millionen seiner Anhänger gesehen wurde – den kompletten moralischen Zerfall der herrschenden Klasse der USA, ihre pathologische Abkopplung von menschlichem Leid und ihren messianischen Wahn, die Welt nach ihrem eigenen verdrehten Bild neu zu erschaffen.

Das Video beginnt ohne Ironie und Scham inmitten der apokalyptischen Ruinen von Gaza – einem Gebiet, in dem von den USA gelieferte Bomben möglicherweise über 500 000 Menschen getötet haben, von denen mindestens die Hälfte Kinder waren. Dieses Blutbad der realen Welt dient lediglich als Auftakt für Trumps perverse Utopie. Die Botschaft ist klar: Massentod ist nichts weiter als das notwendige Vorspiel für eine profitable Entwicklung.

Was folgt, ist eine Pornografie der Macht, die Napoleon erröten lassen würde. Goldene Trump-Statuen erheben sich aus blutgetränkter Erde. Wohlhabende Touristen tummeln sich dort, wo einst palästinensische Kinder spielten. Die Lichter der Kasinos blinken über Massengräbern. Jedes Bild offenbart die Wahrheit über unsere herrschende Klasse: Sie sieht keine Menschen; sie sieht Vermögenswerte, die es zu beschlagnahmen gilt, und Territorien, die es zu vermarkten gilt.

Das ist nicht nur ein Werbevideo. Es ist ein Manifest des Kapitalismus, in dem die Maschinerie des Massenmordes als Vorauskommando für die Immobilienentwicklung dient. Die von Trump angestrebte Transformation – von einer lebendigen, atmenden palästinensischen Gesellschaft zu einem sterilen Spielplatz für die Reichen der Welt – verkörpert die ultimative Fantasie des Kapitalismus: die vollständige Auslöschung der einheimischen Bevölkerung und ihre Ersetzung durch profitable Unterfangen.

Von Pädophilie zur Nekrophilie

Die ästhetischen Akzente des Videos verraten die koloniale Mentalität, die der westlichen herrschenden Klasse nie abhanden gekommen ist. Arabische Frauen werden auf eine orientalistische Sexfantasie reduziert – eine KI-generierte Szene zeigt eine spärlich bekleidete Frau, die eng umschlungen mit Trump tanzt. Dass bärtige Trans-Tänzer einbezogen wurden – höchstwahrscheinlich aus Versehen – mag erstaunlich modern und progressiv wirken, doch damit wird die koloniale Kernfantasie lediglich aktualisiert und nicht infrage gestellt. Ob traditionelle Bauchtänzerinnen oder geschlechtsuntypische Darstellerinnen – diese Körper existieren ausschliesslich als exotische Requisiten zur Unterhaltung der Milliardärsklasse. Der KI-generierte Fiebertraum erweitert lediglich das Angebot an verfügbaren sexuellen Waren, während die gleiche Machtdynamik erhalten bleibt: kolonisierte Körper, die zur Unterhaltung der Kolonisatoren zur Schau gestellt werden. Das ist kein Fortschritt, sondern bloss Orientalismus mit einem kapitalistischen Regenbogen-Makeover.



Was dieses Dokument wirklich erschreckend macht, ist nicht sein cartoonhafter Überfluss, sondern seine Ehrlichkeit. Hier ist endlich die ungeschminkte Wahrheit darüber, wie unsere Oligarchen die Welt sehen. Der Massentod in Gaza ist in ihren Augen keine humanitäre Katastrophe, sondern eine Geschäftschance. Die Vertreibung von Millionen ist keine Tragödie, sondern eine Gelegenheit, erstklassige Immobilien im Mittelmeerraum zu «erschliessen».

Das ist das Endspiel des ungezügelten Kapitalismus: ein System, das moralisch so bankrott ist, dass es seine eigene Psychopathie als Werbevideo ausstrahlen kann. Von Epsteins pädophilem Spielplatz auf der Insel bis hin zum nekrophilen Fiebertraum eines «transformierten» Gazastreifens hat die Milliardärsklasse endlich ihre zivilisierte Maske fallen lassen. Sie haben kein Bedürfnis mehr, ihre verdorbenen Fantasien zu verbergen. Die Entwicklung ist klar – von der sexuellen Ausbeutung von Kindern in privaten Anlagen hin zu öffentlich geäusserten Fantasien über den Bau von Luxusresorts auf Massengräbern. Sie zeigen uns genau, wer sie sind: Todeshändler, die menschliches Leid, sei es von verschleppten Kindern oder bombardierten Zivilisten, lediglich als Rohstoff für ihren grotesken Appetit und ihre Profite betrachten.

Der palästinensische Journalist Yousef Alalo, der mit ruhiger Würde über den Gaza-Streifen spricht, den er einst kannte – mit seinen Hotels, Erholungsorten und Familien, die die Strände am Mittelmeer geniessen –, steht in krassem Gegensatz zu Trumps vulgärer Fantasie. «Der Gaza-Streifen hätte sich zu einem Ort wie Singapur oder Dubai entwickeln können», bemerkt er, «wenn Israel und die USA den Palästinensern erlaubt hätten, ihre Stadt zu bauen oder das Erdgas vor ihrer Küste zu fördern.» Aber eine wirkliche Entwicklung, ein wirklicher Wohlstand für das palästinensische Volk war nie das Ziel.

Wir beobachten in Echtzeit die vollständige Verschmelzung von Staatsgewalt und Konzerngier, von militärischer Besatzung und der Erschliessung von Luxusimmobilien. So sieht das Ende eines Imperiums aus: ein vergoldeter Fiebertraum, der auf Bergen von Leichen errichtet wurde.

Das Erschreckendste an Trumps Video ist nicht sein Inhalt, sondern sein Kontext – die Tatsache, dass es überhaupt existiert. Dass ein US-Präsident offen für ethnische Säuberungen werben und sie als Immobilienchance darstellen kann, markiert den endgültigen moralischen Tod der westlichen «Zivilisation».
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Quelle: BETTBEAT MEDIA. Übersetzt mit Hilfe von DeepL.