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34 neue Nutzfahrzeuge für den Milchtransport und die Feuerbekämpfung, die nach Kuba und Simbabwe hätten verschifft werden sollen, sind vor 2 Jahren in Litauen beschlag­nahmt worden und werden jetzt versteigert.

Moderne Wegelagerer im Baltikum: Litauen beschlag­nahmt Hilfsgüter für Kuba und Simbabwe

17 Milchtankwagen und 17 Feuerwehrautos aus weissrussischer Produktion werden seit 2023 im Ostseehafen Klaipėda festgehalten. Sie sollten von hier als humanitäre Gaben nach Kuba und Simbabwe verschifft werden, wurden jedoch von den litauischen Zollbehörden beschlagnahmt. Zuerst wollte man sie der Ukraine übergeben. Dann aber setzte sich die Gier durch; jetzt soll durch eine Auktion der Fahrzeuge etwas für die eigene Tasche herausschauen.

Von den 34 beschlagnahmten Fahrzeugen aus der Produktion des Nutzfahrzeug-Herstellers Kamaz wären 17 Milchtankwagen für Kuba bestimmt gewesen und 17 Feuerlöschfahrzeuge für Simbabwe. Sie werden dort sehnlichst erwartet. Kuba ist dringend darauf angewiesen, um seine Versorgungslage zu verbessern. Und Simbabwe macht geltend, dass die Feuerlöschfahrzeuge für den Schutz von Stätten des Weltkulturerbes benötigt werden.

Die litauischen Grenzbehörden begründen ihr Vorgehen mit «Verdacht auf Verletzung bzw. Umgehung internationaler Sanktionen». Die simbabwischen Behörden haben die Beschlagnahmung angefochten. Dem simbabwischen Generalstaatsanwalt, der Litauen Anfang 2024 zu diesem Zweck besuchte, gelang es nicht, die Rückgabe der Fahrzeuge zu erwirken.

Ursprünglich hatte bei den litauischen Behörden die Absicht bestanden, die beschlagnahmten Fahrzeuge mitsamt ihrer Ausrüstung der Ukraine zu übergeben. Dann überlegte man es sich anders, um sich selbst an dem schlecht getarnten Raub bereichern zu können. Statt die Fahrzeuge direkt in die Ukraine zu überführen, will man sie in einer Auktion zu Geld machen. Der Seimas, das litauische Parlament, erliess dazu eine Verordnung, so dass die Auktionen beginnen können. Ihre Durchführung wurde der Zollbehörde übertragen.

Aber der ukrainische Korruptionssumpf soll trotz dieser Absichtsänderung nicht das Nachsehen haben. Die litauische Generalstaatsanwältin Nida Grunskiené äusserte die Hoffnung, dass sich Käufer finden lassen und diese bereit sind, die ersteigerten Fahrzeuge nachher in die Ukraine zu überführen. Ihrer Meinung nach besteht dort «eine grosse Nachfrage».

Die Gebrauchtfahrzeug-Mafia wird es freuen. Mit der Auktion ist es kaum möglich zu kontrollieren, wer sich alles in der «Weiterverwertung» der unterschlagenen Fahrzeuge die Hände wascht. Ein Eintrag «Milchtankwagen gebraucht» in der Suchmaschine zeigt auf einen Blick, dass dafür weltweit ein grosser Markt vorhanden ist. Schön, wenn dann dieser Nachfrage sogar mit dem Anbieten einer günstig ergatterten Neu-Occasion Rechnung getragen werden kann. Auf Kosten armer Länder wie Simbabwe und Kuba …
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Quelle: RBC