KKE bewertet Generalstreik als ausserordentlichen Erfolg
Redglobe, 11. Dezember 2008: »Der Generalstreik war ausserordentlich erfolgreich. Seit dem Morgengrauen bildeten Arbeiter Streikposten-Linien, schlossen Fabriken und Geschäfte, stoppten Schiffe und leisteten Versuchen zum Streikbruch Widerstand. Besonders eindrucksvoll waren die Kundgebungen und Demonstrationen der (kommunistischen Gewerkschaft) PAME in ganz Griechenland«. So bilanziert die Kommunistische Partei Griechenlands (KKE) den gestrigen 24-stündigen Generalstreik, der den bisherigen Höhepunkt der seit dem Wochenende anhaltenden Kämpfe darstellte.
Obwohl der Ausstand bereits vor den tödlichen Schüssen auf den Schüler Alexis ausgerufen worden war, standen die Aktionen auch gestern natürlich unter dem Eindruck der Ereignisse der letzten Tage. »Zehntausende Arbeiter, Studierende aus allen Bildungsebenen, ganze Familien mit ihren Kindern trotzten dem Klima der Angst, beteiligten sich an den Demonstrationen und gaben somit eine starke Antwort an die Regierung, den Staat, die Unternehmer und die parastaatlichen Massnahmen zur Unterdrückung und Einschüchterung«, heisst es in der Analyse, die auf der Homepage der KKE veröffentlicht wurde.
Die Kommunisten kritisieren, dass die griechische Regierung und die EU die Krise für eine neue Offensive gegen die Arbeiterrechte ausnutzen. Beweis dafür seien sowohl im Staatshaushalt als auch in den »Krisenpaketen« der Regierung in Athen und der EU in Brüssel zu sehen. Insbesondere verurteilen die griechischen Kommunisten die Bestrebungen der EU, die wöchentlich zulässige Arbeitszeit in der Union auf 65 Wochenstunden hochzuschrauben.
Die grössten Demonstrationen der kommunistischen Gewerkschaft PAME, die selbst für wirksamen Schutz gegen Übergriffe der Polizei und gegen Provokateure sorgte, fanden in Athen, Thessaloniki, Piräus, Patra, Larissa, Ioannina und anderen Städten mit mehreren Zehntausend Teilnehmern statt. »Diese massenhaften, entschlossenen und sich selbst schützenden Mobilisierungen, an der sich viele Jugendliche beteiligten, zeigen den Weg und den Inhalt des Gegenangriffs des Volkes für die Rechte der Arbeiterklasse, der Volkskräfte und der Jugend, gegen die Offensive des Kapitals, der EU und ihrer Parteien. Sie stellen die wirkliche Antwort auf die Strategie der Regierung und die Manipulationsversuche dar, mit denen die berechtigte Empörung von Tausenden und Abertausenden Jugendlichen auf eine für die volksfeindliche Richtung der Politik ungefährliche Bahnen abgelenkt werden soll«, heisst es in einer Erklärung des KKE-Pressebüros. Die Kommunisten rufen dazu auf, den Kampf in allen seinen Formen fortzusetzen und zu verstärken, vor allem mit der Organisation und Aktion an den Arbeitsplätzen, in der Nachbarschaft, an den Schulen und Hochschulen. »Nur eine organisierte, militante Massenbewegung, die gegen die allgemeine politische Linie der Plutokratie vorgeht, kann die richtige Antwort auf den Terrorismus und die Einschüchterung durch die Unternehmer und den Staat sein!«
Die Kommunistische Jugend (KNE) beteiligt sich auch weiterhin an den Protesten und Demonstrationen, mit denen die griechischen Jugendlichen auf den Mord an ihrem Altersgenossen reagieren. So fanden heute neue Proteste und Demonstrationen der Oberschüler statt, an denen sich die KNE ebenso beteiligte, wie an der vom Athener Studierendenrat beschlossenen erneuten Grossdemontration im Zentrum der griechischen Hauptstadt. Auch Jugendliche, die gerade ihren Militärdienst ableisten, haben in Botschaften aus ihren Einheiten gegen die Ermordung des Jungen protestiert und zeigen sich besorgt über die neue Militärdoktrin der griechischen Streitkräfte, die sich gegen das Volk als den eigentlichen Feind richte.
Quelle: redglobe.de
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