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Massimiliano Arif Ay


Texte und Artikel von Massimiliano Ay:

Klimastreiks vor einem Scheideweg

In der aktuellen Klimadebatte ergreifen auch die beiden Zeitungen der italienischen Schweiz, «Corriere del Ticino» und «La Regione», Partei. Die erste Zeitung, die sich an einer liberal-konservativen redaktionelle Llnie orientiert, tendiert dazu, der Kritik an Klimastreiks Raum zu geben, während die andere deren Vorhaben lobt und eine für die europäische und “liberale” Linke typische Linie vertritt. Als Marxist fühle ich mich von beiden Ansätzen weit entfernt: wenn der erste die Beschränktheit der wachstumsfeindlichen “Degrowth” -Ideologie richtig sieht, so gelten seine Sorgen eigentlich nur der Tatsache, dass die Dogmen des kapitalistischen Produktionsmodells von den neuen Generationen in Frage gestellt werden; der zweite, der zu Recht die sparsame Nutzung der natürlichen Ressourcen als wichtig markiert, betont nachdrücklich die “ethisch-individualistischen” Tendenzen derjenigen, die – mit politischer Intelligenz, muss man sagen – die Vermarktung von “Fridays for future” verwalten. In der online-Ausgabe von «La Regione» vom 18. Januar 2020 lese ich einen Kommentar des Journalisten Lorenzo Erroi, der – in einer Polemik mit den Kollegen des «Corriere del Ticino» – zugibt: “Es ist wahr, dass ein Teil der Bewegung sich mit dem radikalsten Flügel der Linken und dessen Utopien und antikapitalistischen Impulsen überlappt. Und es ist ebenso wahr, dass manchmal auf der Strasse eine Logik des „Wir gegen sie“ herrscht, welche Regierungen und Unternehmen insgesamt dämonisiert. Die grundlegende Rolle der Mobilisierung bleibt in der Abrechnung mit individuellen Lastern und Konsumverhalten“. Indem Erroi die Klimastreiks verteidigt, schwächt er sie in Wirklichkeit und hilft, sie unschädlich zu machen. …mehr


In Erinnerung an die Genossin Nelly Wicky

Von Massimiliano Ay, politischer Sekretär der Kommunistischen Partei – Bei meinen allerersten Sitzungen des Zentralkomitees der Partei der Arbeit der Schweiz, es wird um 2006 oder 2007 herum gewesen sein, hatte ich sie zufällig als Sitznachbarin, aber ich kannte diese bejahrte Genossin aus Genf nicht. Ihr Name, und war Nelly Wicky (Jahrgang 1923) sagte mir wenig. Ich erfuhr erst später dass sie 1971, als die Frauen ihr Stimmrecht erhielten, die erste in den Nationalrat gewählte Kommunistin war und zwei Jahrzehnte lang Gemeinderätin von Genf (und während einer Legislaturperiode Mitglied der Stadtregierung) gewesen war. …mehr


Gewalt mit nazifaschistischer Prägung im Tessin: braucht es Tote, um die Lage ernst zu nehmen?

Nach einer Häufung von Gewalttätigkeiten mit nazi-faschistischem Hintergrund hat der Tessiner Grossrat Massimiliano Ay (Kommunistische Partei) eine parlamentarische Anfrage eingereicht, die den Regierungsrat vor einer Banalisierung der rechtsextremen Gewalt und der von subversiven Gruppen ausgehenden Gefahren warnt. Wir dokumentieren diese Interpellation in deutscher Übersetzung des vollen Wortlauts. …mehr


Zum Europarat: es ist nicht alles Gold, was glänzt

Von Massimiliano Ay – Ich war der einzige Abgeordnete, der während der vorletzten Sitzung des [Tessiner] Grossrats das Wort nicht ergriff, um sich in Lobesworten an den Europarat zu ergehen, dem die Schweiz als Mitglied angehört. Natürlich nahmen Einige diese meine Haltung, nicht in den Chor einzustimmen, zum Anlass für den Vorwurf, dass ich mich nicht zu den Werten der Menschenrechte und der Demokratie bekennen würde. Dies trifft selbstverständlich nicht zu: nicht nur ist mir der Unterschied zwischen Europäischer Union (EU) und Europarat klar, aber ich halte es für sinnvoll, bei der Analyse derartiger Organisationen einen gewissen kritischen Abstand einzuhalten, auch wenn die Schweiz an ihnen teilnimmt. Der Europarat gründet auf Werten wie eben den Menschenrechten, der Freiheit, der Demokratie. Alles schön und gut, auf dem Papier wenigstens. …mehr


An wen kann sich die Arbeiterklasse nach der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen richten?

Von Massimiliano Ay – Die Französische Sozialistische Partei hat das Schicksal der griechischen PASOK erlitten und ist von der Bildfläche verschwunden, schuldig für ihren kriegstreiberischen und neoliberalen Rückzug unter dem miserablen François Hollande: dies ist eine zentrale politische Gegebenheit. Ein anderes herausstechendes Element ist die Überholung durch Jean-Luc Mélenchon (der von den Kommunisten, den Jungen unterstützt wurde und es verstanden hat, das Vertrauen der alten Pariser “banlieu rouge” zu gewinnen), der eben gerade eine recht profilierte Kampagne gegen EU und NATO geführt hatte. Wenn die SP die linke Kandidatur unterstützt hätte, würde Mélenchon heute im zweiten Wahlgang stehen, aber wie immer versagt die Sozialdemokratie in krisenhaften Momenten und liefert das Land dem grossen atlantischen Kapital aus. In die Stichwahl kommen damit ein neoliberalistischer, kriegerischer und ultra-europäistischer Macron und eine sogenannte Nationalistin wie Le Pen. mehr


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Siti di “Max”:


Politischer Sekretär der Kommunistischen Partei der Italienischen Schweiz

Der 20. Kantonalparteitag der Kommunistischen Partei, der im Juni 2009 stattfand, wählte zum politischen Sekretär den Genossen Massimiliano Arif Ay, geboren am 28. Oktober 1982 und wohnhaft in Bellinzona. Seit 2005 Mitglied, hat Massimiliano Ay auch bei der Federazione Europea del Partito dei Comunisti Italiani (PdCI) Führungsaufgaben übernommen und ist war seit 2006 und bis zum Ausschluss der KP auch Mitglied des Zentralkomitees der Partei der Arbeit der Schweiz (PdAS). Seit 2008 ist er Gemeinderat von Bellinzona und 2011 beteiligte sich Ay an den kantonalen Wahlen auf einer Einheitsliste zwischen Kommunistischer Partei und BfS und wurde zum ersten Ersatzmann für den Grossen Rat bestimmt.

Massimiliano Ay verfügt über einen Wirtschafts-Maturabschluss und studiert Geschichte und Politikwissenschaft an der Fakultät für Sozial- und Kulturwissenschaften der Universität Luzern. Im Jahre 2003 war er Mitgründer der Unabhängigen Studenten- und Lehrlingsgewerkschaft SISA, der er als politischer Koordinator bis im Novermber 2007 vorsass. Im Jahre 2004 war er Animator beim Jugendzentrum von Bellinzona und im gleichen Jahre befand er sich unter den Promotoren des Europäischen Forums der Erziehung in Bergen (Norwegen).

Ehemaliger Gewerkschaftsdelegierter des Verbands der Handels-, Transport- und Lebensmittelarbeiter (VHTL), nahm er am Gründungskongress der interprofessionellen Gewerkschaft UNIA teil. Seit 2008 ist er Mitglied des Verbands des Personals Öffentlicher Dienste (VPOD), während er von 2005 an, nach der Teilnahme am 15. Weltkongress der Gewerkschaften in Havanna (Kuba) die Zusammenarbeit mit dem Weltgewerkschaftsbund (WGB) aufnimmt. Bewusster Wehrdienstverweigerer und Befürworter des Zivildienstes, hat Ay die Leistung des Militärdienstes für die schweizerische Armee verweigert.

Ehemaliger politischer Berater des türkischen Kulturvereins des Kantons Tessin, heute Mitglied der Gesellschaft Schweiz-Kuba und des Vereins “Hände weg von China”. Mitwirkung an der Redaktion des satyrischen Blattes “Il Diavolo” und an zahlreichen anderen schweizerischen und italienischen Zeitschriften. Er ist Autor des gewerkschaftlichen Essays Sindacalismo studentesco» (2009). Im Jahre 2010 besorgte er einen kurzen Aufsatz als Beitrag zum Buch “Il muro di Berlino: una frontiera archiviata troppo rapidamente?» von Giulio Micheli.

Massimiliano Ay wurde an sein Amt des Vorsitzenden der Kommunistischen Partei vom 21 Kantonalparteitag wiedergewählt, der am 27 November in Locarno versammelt war.

In den kantonalen Parlamentswahlen vom 19. April 3015 wählte das Tessiner Volk Ay in den Grossen Rat.

Quelle: Partito Comunista (Stand: 2015)


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