Charlie Hebdo: die Schweiz muss sich vor Kater und Fuchs in acht nehmen
Kommunistische Partei der Italienischen Schweiz
Charlie Hebdo: die Schweiz muss sich vor Kater und Fuchs in acht nehmen
Die Kommunistische Partei der Italienischen Schweiz bekundet ihr Beleid über das schwere Attentat gegen die satirische Zeitschrift “Charlie Hebdo” und verurteilt den wahnsinnigen terroristischen Akt, der unter anderen den Chefredakteur und Sympathisanten der Französischen Kommunistischen Partei (PCF), Stéphane Charbonnier, das Leben gekostet hat.
Jetzt gilt es um jeden Preis zu verhindern, dass sich ein irrationaler Kreuzzug gegen die Muslime und ein Klima des “Zurückschlagens der Zivilisation” breit machen: es ist dies eine Ideologie, welche geeignet ist, neuen potenziellen Militärinterventionen gegen als Feinde betrachtete Länder zur Rechtfertigung zu dienen, sowie die Unterwürfigkeit Europas und der Schweiz gegenüber den geostrategischen Plänen der Vereinigten Staaten zu verewigen, welche darauf abzielen, unseren Kontinent in ein Schlachtfeld gegen Russland, gegen den Mittleren Osten und gegen unsere potentiellen strategischen Partner zu verwandeln, mit denen unser Land keinen Grund hat, in Konflikt treten zu müssen.
Genau diese neo-kolonialistischen Einmischungen stehen am Ursprung des gestrigen Massakers: man kann in der Tat nicht verschweigen, dass die islamistischen Terroristen dieselben sind, die in den letzten Monaten mit Komplizenschaft der westlichen Regierungen (vorab der USA und Frankreichs) und ihrer Geheimdienste als Söldner nach Syrien reisten, um den dortigen Bürgerkrieg zu entfesseln, mit dem Ziel, die laizistische Regierung zu stürzen. In rein zufälliger Zusammenarbeit mit den islamistischen Mächten von Saudi-Arabien und Qatar.
Europa und die USA – der Kater und der Fuchs [*] – haben fortgesetzt die fundamentalistischen Islamisten für ihre eigenen geopolitischen Interessen im Mittleren Osten unterstützt, und nun wendet sich dieses Verhalten gegen sie selbst und gefährdet die Sicherheit der eigenen Bürger.
Es bedarf daher eines neuen, gegenteiligen Kurses auch in der Schweiz! Die Kommunistische Partei, mit starken Beziehungen zu den säkularen Kräften der arabischen Länder, lädt den Bundesrat ein, sofort die diplomatischen Beziehungen und die wirtschaftliche Kooperation mit der nationalen Regierung der Arabischen Republik Syrien zu normalisieren, der einzigen Kraft, welche fähig und willens ist, dem islamistischen Terror in der Region zu begegnen. Bern muss jede auch indirekte Verbindung mit den sogenannten “Rebellen” abblocken – denen wie es scheint auch die Pariser Attentäter angehören – und eine Sicherheitspartnerschaft mit Damaskus und Russland auf den Tisch legen. In der Zwischenzeit muss die Schweiz die Anstrengungen des Libanons für die Syrer unterstützen, die als Zivilopfer der syrischen Rebellen geflüchtet sind, und zugleich den Zugang von Personen mit Beziehungen zu radikalen islamistischen Bewegungen auf unser Territorium verhindern, welche sogar mit dem sakrosankten Asylrecht Missbrauch treiben, wie dies unsere Partei bereits im vergangenen Juni den eidgenössischen Behörden anzeigte, indem sie gegen die Propagandatätigkeit der fanatischen Gruppe Ansar Al-Sharia auf Schweizer Territorium protestierte. Dringend erforderlich ist zudem, dass der Bund eine intensive Zusammenarbeit mit den muslimischen Gemeinschaften in der Schweiz auf den Weg bringt, einem vitalen Partner im Hinblick auf die Verhinderung von aller Gattung Infiltrationen auf unserem Staatsgebiet.
Kommunistische Partei
Massimiliano Ay, politischer Sekretär
Original (ital.): Massimiliano Ay, Charlie Hebdo: che la Svizzera diffidi del gatto e della volpe (TicinoNews, 08.01.2015) – Übersetzung: kommunisten.ch (09.01.2015)
[*] Anmerkung des Übersetzers: Kater und Fuchs. Figuren aus “Die Abenteuer des Pinocchio” von Carlo Collodi. Laut Wikipedia sind beide “zwielichtige Gesellen, die mehrmals in der Geschichte auftauchen und mit allerlei Tricks versuchen, Pinocchio um seine Goldstücke zu bringen. Sie stehen für List und Falschheit.”