Xinjiang: eine strategische Region im Fadenkreuz der USA
Seit den 2000er-Jahren gab es mehr als 200 terroristische Vorfälle in Xinjiang und den angrenzenden Regionen, die Teil einer langfristigen, von den USA geführten Destabilisierungskampagne gegen China sind. Ab 2013 haben diese uigurischen Terroristen das Land verlassen, um an der Seite von Al-Qaida in Syrien zu kämpfen und sind nach Xinjiang in China zurückgekehrt, wo sie mehrere Anschläge verübt haben (hier mehr dazu): die Spitze des Eisbergs eines schäbigen, mit der Nato verbundenen Programms, um die Saat von Terror und Chaos in China zu pflanzen. Dieser Artikel ist eine freie Übersetzung des Artikels von He Zhao mit dem Titel «Xinjiang: Facts vs. Fiction» (hier die englische Originalversion hier). Nachfolgende Teile des Textes werden in den nächsten Wochen veröffentlicht.
von Samuel Iembo1
Xinjiang ist der Dreh- und Angelpunkt von Chinas Belt-and-Road-Initiative, ein entscheidender Durchgangspunkt für strategische Öl- und Gaspipelines aus Kasachstan und Russland und seit Jahrzehnten ein Hauptziel von CIA-Intrigen (hier mehr dazu). Durch die von den USA unterstützten NGO, welche die Uiguren als Repräsentanten einer im Grunde genommen terroristischen Kampagne mit dem ultimativen Ziel benutzen, chinesisches Territorium zu erobern. Es ist nicht Peking, das die grösste Bedrohung für die Kultur und die Traditionen des uigurischen Volkes darstellt, sondern die NGO, die «die Rechte der Uiguren schützen» und sich hinter einem Stellvertreterkrieg im Dienste ausländischer Interessen verstecken (lesen Sie hier). Es ist auch bekannt, dass die Geheimdienste der Nato, einschliesslich derjenigen der Türkei und der USA, zusammen mit Saudi-Arabien, die in den letzten Jahren an der Rekrutierung und dem Einsatz von Tausenden von chinesischen uigurischen Muslimen für Al-Qaida und andere Terrorgruppen in Syrien beteiligt waren (lesen Sie hier). Die Website der US National Endowment for Democracy (NED) gibt selbst zu, dass sie sich in der gesamten Volksrepublik so umfangreich einmischt, dass sie ihr Ziel in mehrere Regionen aufschlüsseln muss: Festlandchina, Hongkong, Tibet und Xinjiang/Ostturkestan. Die NED gibt mit der Anerkennung des Begriffs «Ostturkestan» implizit zu, dass sie den Separatismus in Westchina unterstützt, auch wenn die USA andernorts, z. B. im Donbass, Sezessionismus und angebliche Annexionen durch Drittstaaten wie im Fall der Krim anprangern.
Islamische Fundamentalisten in der Türkei, bevor sie die Grenze nach Syrien überqueren, wo sie ausgebildet und bewaffnet werden, um sich Terrorgruppen wie Al-Qaida und dem sogenannten Islamischen Staat (ISIS) im westlichen Stellvertreterkrieg gegen Damaskus und seine Verbündeten anzuschliessen.
Islamischer Fundamentalismus: ein Produkt des neoliberalen Westens
Der Wahhabismus wurde vom Westen als Waffe der Destabilisierung und zur Bedienung atlantischer Interessen gefördert und unterstützt. Historische Dokumente zeigen deutlich, dass ohne britische Hilfe weder der Wahhabismus noch die saudische Dynastie heute existieren würden. Durch die Verteidigung der saudischen Dynastie unterstützen die Amerikaner direkt und indirekt den Wahhabismus, ungeachtet der Terroranschläge vom 11. September 2001, obwohl es sich dabei um eine gewalttätige, rechtsgerichtete, ultrakonservative, rigide, extremistische, reaktionäre, sexistische und intolerante Doktrin handelt (hier mehr dazu).
Der Westen gab den Wahhabiten in den 1980er Jahren volle Unterstützung. Sie wurden rekrutiert, finanziert und bewaffnet, nachdem die Sowjetunion seiner Bündnisverpflichtung mit Afghanistan nachkam und in einen bitteren Krieg verwickelt wurde, der von 1979 bis 1989 dauerte. Die afghanischen Mudschaheddin, die gegen die Sowjets und die säkulare, linksgerichtete Regierung in Kabul kämpften, wurden von den USA und ihren Verbündeten ermutigt und finanziert, während muslimische Söldner aus allen Ecken der Welt anreisten, um einen «heiligen Krieg» gegen die kommunistischen Ungläubigen zu führen. Hier ein Auszug aus den Archiven des US-Aussenministeriums: «Kontingente von sogenannten afghanischen Arabern und ausländischen Kämpfern, die den Dschihad gegen kommunistische Atheisten führen wollten. Bemerkenswert unter ihnen war ein junger Saudi namens Osama Bin Laden, dessen arabische Gruppe sich schliesslich zu Al-Qaida entwickelte.»2 Radikale islamische Gruppen, einschliesslich Al-Qaida, wurden in verschiedenen islamischen Nationen vom Westen geschaffen und gelenkt, aber auch Isis, eine extremistische Armee, die in «Flüchtlingslagern» an der türkisch-syrischen Grenze und zwischen Syrien und Jordanien entstand und von der Nato und dem Westen finanziert wurde, um die säkulare syrische Regierung von Bashar al-Assad zu bekämpfen.
Die westliche Presse wurde häufig benutzt, um ein positives Bild von Terroristen wie Osama Bin Laden (gestern) oder den «gemässigten Rebellen» in Syrien (heute) zu zeichnen.
Diese radikalen Gruppen haben dem Westen als Stellvertreter in Kriegen gegen seine Feinde gedient – die Länder, die der vollständigen Beherrschung der Welt durch den Imperialismus noch im Wege stehen. Dann, irgendwann, sobald im Verlauf des Krieges diese extremistischen Armeen «völlig aus den Fugen geraten» sind (und das passiert regelmässig), können sie als Schreckgespenst und Rechtfertigung für den «Krieg gegen den Terror» dienen, oder, wie nach der Einnahme von Mosul durch ISIS, als Entschuldigung für den Rückzug der westlichen Truppen im Irak. Diverse Geschichten über radikale muslimische Gruppen wurden ständig auf den Titelseiten von Zeitungen und Magazinen abgedruckt oder auf den Fernsehbildschirmen gezeigt, um die Leser daran zu erinnern, «wie gefährlich die Welt wirklich ist», und folglich, wie wichtig Überwachung ist, wie unverzichtbar Sicherheitsmassnahmen sind, sowie die riesigen Ausgaben für «Verteidigung» und Kriege gegen Schurkenstaaten.
Uigurischer Separatismus ist ein Ausdruck des islamischen Fundamentalismus
Muslime in China haben grosse Freiheit in der Ausübung ihrer Religion. Das Problem ist nicht der Islam oder die Freiheit, ihn zu praktizieren. Es ist die eigentliche Perversion des Islam, die von Kräften mit nicht-religiösen Motiven ausgeht, was in Xinjiang zur Förderung des Separatismus unter der uigurischen Minderheit führt. Die uigurischen Separatisten, die eine Minderheit innerhalb einer Minderheit sind, benutzen den dschihadistischen Salafismus als Deckmantel für ihren Versuch, China zu zerstückeln und ein von den USA kontrolliertes Ostturkestan aufzubauen. Der Dschihad-Salafismus ist eine transnationale Religion und politische Ideologie, die auf dem Glauben an den «physischen» Dschihadismus und die salafistische Bewegung zur Rückkehr zu dem, was die Anhänger für den wahren sunnitischen Islam halten, basiert. Der Salafismus wird als Deckmantel für uigurische Separatisten und als Instrument zur Rekrutierung junger Uiguren für Gruppen wie Al-Qaida und IS genutzt.
In westlichen Medien wurde berichtet, dass es im syrischen Gouvernement Idlib, der letzten Hochburg der «syrischen Opposition», eine Siedlung von über 16 000 Uiguren gibt. Diese uigurischen Guerillas im Ausland stellen eine absolute Gefahr für die gesamte chinesische Bevölkerung dar, unabhängig von ihrer ethnischen oder religiösen Identität.
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1 Samuel Iembo war von 2015 bis 2020 Koordinator der Kommunistischen Jugend Schweiz. Nach dem Abschluss der Kantonalen Handelsschule in Bellinzona begann er eine akademische Laufbahn.
2 Ben A. Watford, A Layman’S View of Seventy Years of America’S Foreign Policy, Marzo 2012, Xlibris US, pp. 47-48.
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Veröffentlicht am 11. April 2021 in sinistra.ch.