Bildung in der Volksrepublik China: Zeugnis einer Studienreise
Angelica Forni1
Die jüngste Delegationsreise, an der ich als Vertreterin der Kommunistischen Jugend in die Volksrepublik China teilgenommen habe, hat es ermöglicht, die Schlüsselaspekte der Strategie der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) zur Erreichung der Ziele der Beseitigung der Armut und der Modernisierung des Landes aufzuzeigen. Einer dieser Aspekte ist die Erkenntnis, dass der Bildung eine der zentrale Rolle an mehreren Fronten zukommt: vom Kampf gegen den Analphabetismus bis hin zur internationalen Zusammenarbeit.
Während ihres Aufenthalts in China nahm die Delegation (zu der nicht nur Schweizer, sondern auch italienische Kommunisten gehörten) an verschiedenen Treffen teil, bei denen der Schwerpunkt auf dem Thema allgemeine und berufliche Bildung lag. In der Provinz Guizhou konnten wir an einem Vortrag eines renommierten Professors der Kaderschule des Provinzkomitees der KPCh teilnehmen. Heute ist diese Region zu einem Modell auf nationaler Ebene geworden, gerade für die Strategien der lokalen Regierung zur Bekämpfung der Armut und zum Aufbau eines gemeinsamen Wohlstands.
Die schweizerisch-italienische Delegation hat während ihres Besuchs verschiedene Konferenzen begleitet.
Der Professor erklärte uns, dass bei der Definition des Armutszustands vier Aspekte berücksichtigt werden: die Wohnverhältnisse, die Nahrungsmittelversorgung, die Arbeit sowie die Bildung. Zu den wichtigsten Massnahmen zur Beseitigung der Armut zählen die Verlängerung der obligatorischen und freien Schuljahre, die Erhöhung der Stipendien für Bauernkinder und der Bau von Schulen und Universitäten in der Region. Darüber hinaus war eine der wichtigsten Initiativen die Förderung von Lese-und Schreibkursen in den Dörfern, um den Analphabetismus in der gesamten Region zu bekämpfen.
Malkurse in Nanjing.
Die allgemeine und berufliche Bildung spielt auch in den städtischen Realitäten eine zentrale Rolle, und das zeigt sich nicht nur an den grossen Universitätsstrukturen, sondern auch auf lokaler Ebene im Nachbarschaftsleben. Während unseres Aufenthalts in Nanjing konnten wir feststellen, dass die lokalen Sektionen der KPCh kostenlose Schulungen für alle Einwohner in den Bereichen Wirtschaft, Kunst und Kultur anbieten: die Themen reichen vom Erlernen der Führung eines kleinen Unternehmens bis zum manuellen Erlernen der traditionellen Kalligraphie.
Diese Schulungen ermöglichen es den Bewohnern nicht nur, ihr Wissen und ihre Interessen zu vertiefen, sondern auch tiefere Bindungen innerhalb der Nachbarschaftsgemeinschaft aufzubauen. Das Zusammenspiel und die Ausbildung spielen auch eine wichtige Rolle bei der Einbeziehung ausländischer Personen, beispielsweise westlicher Investoren und Forscher, die in die Volksrepublik umgezogen sind, um die Chancen zu nutzen, die eine aufstrebende Nation bietet. Wir konnten feststellen, dass diese Art von Erfahrungen auch für unsere lokale Realität von Interesse ist: Sie zeigen uns, wie ein öffentliches und kostenloses Freizeitangebot das Gemeinschaftsgefühl auf Kosten des Individualismus und des Gefühls der Isolation, welche das Leben in Grossstädten oft ausmacht, aufwertet und stärkt.
Schliesslich kann man nicht umhin, das Treffen der Delegation mit Studenten der normalen Universität Nanjing (NNU) zu erwähnen, die an Kursen für italienische Sprache und Kultur teilnehmen. Dieser Besuch hat uns gezeigt, wie interessant es für die Volksrepublik China ist, das Studium fremder Sprachen und Kulturen auf akademischer Ebene zu fördern, auch um die internationale Zusammenarbeit zu intensivieren, wie uns sowohl der Rektor als auch der Sekretär der KPCh-Zelle, die an der NNU tätig ist, erklärt haben. Das Besondere ist, dass Bildung in China nie eine Welt für sich, sondern darauf ausgerichtet ist, eine moderne sozialistische Gesellschaft zu entwickeln. Dabei hilft eine ständige Praxis und ein interdisziplinärer Lehrplan, zu dem die Studenten dank der weit verbreiteten Organisation der Kommunistischen Jugendliga in der gemeinsamen Leitung der Institute eingeladen werden. Während unseres Aufenthalts konnten wir auch verschiedene politische und institutionelle Funktionäre kennenlernen, die auf Studienreisen in Italien, der Schweiz und Deutschland zurückblicken können. In diesem Sinne könnte sich auch die Schweiz stärker für die Förderung von Studiengängen in Fremdsprachen einsetzen, insbesondere in den Schwellenländern, wie es die Kommunistische Partei im letzten Wahlkampf im Tessin vorgeschlagen hat. Dies auch mit dem Ziel, den Horizont der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zu erweitern und eine Vermittlerrolle im Prozess der Konsolidierung der neuen multipolaren Realität zu spielen
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1 Angelica Forni, geboren 1998, hat einen Bachelor-Abschluss in Internationalen Beziehungen in Genf gemacht und studiert Public Management an der Universität Lugano. Sie ist Gemeinderätin in Losone TI und Mitglied der Koordination der Kommunistischen Jugend der Schweiz (KJ).
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Der Text ist erstmals am 4. November 2023 in sinistra.ch erschienen. Übersetzt mit Hilfe von Yandex Translator .