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Landarbeit in China – Harmonie zwischen den Generationen

25. März 2022

Luca Montaldo

von
Luca Montaldo1

Es gibt eine Art Kalender, der das Leben der «Nongmin», der chinesischen Bauern, regelt. Ihr Leben beginnt in der Tat in den Dörfern, wo sie geboren werden und wo sie ausgebildet und erzogen werden, im reifen Alter ziehen sie in vielen Fällen aus dem Dorf aus, um das Notwendige zu verdienen, um in neue Fruchtbarkeit des Landes und Mittel zu investieren, um es zu bearbeiten und produktiver zu machen, zum Vorteil der ganzen Familie, in dieser Phase werden sie «Nongmingong» genannt, das heisst Bauern-Arbeiter, dann im Alter werden sie endgültig aufhören, im Dorf das Land zu bearbeiten, und alt werden.

In diesem Zyklus überschneiden sich die Lebenswege dreier Generationen: Jugendliche in der Ausbildung, Erwachsene, die abwandern, um ein zusätzliches Einkommen zu erzielen, und ältere Menschen, die das Land bewirtschaften. Natürlich kehren die vorübergehend abgewanderten Erwachsenen für schwere Arbeiten oder zumindest saisonal in den schwierigsten Momenten der Arbeit auf dem Land ins Dorf zurück, und all dies wird mit den Arbeitsbewilligungen für diejenigen koordiniert, die in der Industrie oder im tertiären Sektor arbeiten.

Die Beziehungen zwischen den Generationen von Männern, die das Land bewirtschaften, sind mit vielfältigen Rechten und Pflichten verbunden, und dieses System ist dem Modell der «Kernfamilie» (Vater, Mutter und Kind) der grossen städtischen Zentren fremd geblieben; es handelt sich um ein «Drei-Generationen-Familiensystem», das die Betreuung jedes Einzelnen in jedem Lebensalter gewährleistet, ohne die Gesellschaft und die staatlichen Strukturen übermässig zu belasten.

«Nonming», Landarbeiter, die saisonal in die Stadt ziehen, um in der Industrie oder im Dienstleistungssektor zu arbeiten.

Um eine dauerhafte Abwanderung in die Städte zu vermeiden und das Land vor einer gefährlichen Entvölkerung zu schützen, gibt es seit Deng Xiaoping ein System zur Organisation des steuerlichen Wohnsitzes und der damit verbundenen Vorteile (Ausbildung der Kinder, Ermässigungen und Steuerbefreiungen), das die Menschen dazu ermutigt, nach der Abwanderung in die Dörfer zurückzukehren und ihre Familien dort zu behalten.

Im normalen Leben der Nongmingong kommt ein Grossteil der Lebensmittel aus dem Dorf, was die Abhängigkeit vom städtischen Lebensmittelmarkt verringert und eine gesunde Ernährung ermöglicht.

In China ist Landbesitz öffentlich und staatlich, aber es ist auch möglich, grosse Flächen für die Produktion zu verpachten. In diesem Fall gilt der Landwirt jedoch nicht als Nongmin und hat keinen Zugang zu den für ihn reservierten Steuervorteilen.

Das System der bäuerlichen Familienbetriebe wurde von der chinesischen Regierung bewahrt und verbindet Tradition und Innovation.

Das Drei-Generationen-System konnte selbst in den zwanzig Jahren von 1958 bis 1978 überleben, als die Produktionsgemeinschaften und -kommunen zu forsch durchgesetzt wurden, was mit den Bauernaufständen in Anhui 1978 endete. Die daraufhin geführte Debatte überzeugte Deng Xiaoping und die Kommunistische Partei Chinas, das derzeitige System einzuführen, das auf der Verantwortung der Familie beruht und an jahrhundertealte Traditionen im positiven Sinne anknüpft, sich aber von der bestialischen Ausbeutung durch die Grossgrundbesitzer emanzipiert hat.

Die chinesische Landwirtschaft basiert darauf, dass die Bauern entscheiden, was und wie produziert werden soll, und zwar in nicht unerheblichem Masse in Auseinandersetzung mit den lokalen und nationalen Anforderungen und Bedürfnissen.

Die wichtigste Folge dieses bäuerlichen Modells ist, dass die Landwirtschaft auf der mikroökonomischen Ebene der Dörfer gewachsen ist und gleichzeitig die nationale makroökonomische Ebene belebt hat. Die Daten von 1980 bis 1995 besagen, dass sich die Produktivität verdoppelt hat und von 1995 bis 2015 um weitere 50% gestiegen ist. Alle von den Dorfbewohnern getätigten Investitionen sind auch Investitionen in Arbeit, wodurch die Landwirte nicht mehr an Banken und Investoren gebunden sind.
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1 Luca Montaldo, ein ehemaliger Bauleiter und Freiberufler, der sich auf energiesparende Wohnungen und umweltfreundliche Materialien spezialisiert hat, bewirtschaftet heute einen kleinen Bauernhof in den Hügeln von Tortona und ist Mitglied des piemontesischen Regionalsekretariats für Landwirtschaft und Umwelt der Kommunistischen Partei (Italien).
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