PdA Schweiz: Kein Geld für die UBS! Die UBS-Aktionäre sollen zahlen!
Flugblatt 13.12.2008
Die Aktionäre der UBS als konkrete Kapitalisten haben mit ihrer Gier die Firma in den Schlamassel geritten. Daher sollen sie bluten, und nicht wir alle.
Jahrelang haben die Aktionäre der UBS eine Eigenkapitalrendite von 15 bis 20 Prozent gefordert. Eine solche Rendite ist nur ausserhalb der realen Wirtschaft, durch Spekulation zu erreichen. Das Investmentbanking der UBS hat jede Menge Fremdkapital aufgenommen und mit allem spekuliert, was Gewinn bringt. So sind die Preise für Rohstoffe und Nahrungsmittel in die Höhe getrieben worden. Gesunde Firmen sind aufgekauft, geteilt und mit Gewinn verkauft worden; Tausende haben dabei ihren Arbeitsplatz verloren. Mit den faulen Hypotheken aus den USA hat die UBS anfänglich ebenfalls fette Buchgewinne eingefahren. Doch nun ist diese Blase geplatzt.
Solche Blasen ereignen sich im Kapitalismus regelmässig. Der Kapitalismus ist das Problem, und nicht die Abzocker. Momentan sind solche Blasen häufig, da die Arbeitenden einen immer kleineren Teil vom Kuchen kriegen, die Besitzenden einen immer grösseren Teil. Die Arbeitenden würden das Geld für ihren notwendigen Konsum ausgeben, die Reichen investieren es in Blasen. Innerhalb des Kapitalismus sind daher höhere Löhne das beste Mittel zur Korrektur.
KÖMPFT FÜR HÖHERE LÖHNE UND FÜR TIEFERE GEWINNE DER AKTIONÖRE!
Die zu hohen Boni der UBS-Manager sind nicht primär für das Debakel verantwortlich. Hätten die Manager weniger verdient, so hätten die Aktionäre der UBS noch mehr Geld in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen bekommen. Das Geld wäre nicht in der UBS-Kasse geblieben; die UBS hätte ebenso beim Bund gebettelt.
Nationalbank und Bund schenken den Aktionären der UBS im schlimmsten Fall 68 Milliarden Franken, davon profitieren Reiche im In- und Ausland. 75 Prozent der UBS-Aktionäre sind Kleinaktionäre, die bloss 4 Prozent der eingetragenen Aktien besitzen, dafür gehören 26 (kein Schreibfehler – ohne %) Grossaktionären 57 Prozent der eingetragenen UBS-Aktien. Das Geschenk des Bundes für diese Reichen und Superreichen kann auch nicht mit drohenden Verlusten der Pensionskassen begründet werden. Bei einem Bankrott der UBS könnten die Schweizer Pensionskassen noch maximal 3 Milliarden Franken verlieren, doppelt soviel haben sie bereits seit anfangs Jahr auf ihren UBS-Aktien verloren.
Die Nationalbank selber bezeichnet die Hilfe an die UBS ausdrücklich als «Konsolidierungsaktion» und nicht als Rettungsaktion. Wir bezeichnen die Hilfe als Geschenk für die Reichen. Eine Pleite der UBS stand nie bevor. Die UBS hatte bloss immer mehr Kundengelder verloren, damit war der Aktienkurs gesunken und die Reichen drohten Geld zu verlieren. In der Schweiz ist mehr als genug Geld vorhanden, es wird bloss bei der UBS abgezogen und auf anderen Banken angelegt. Die momentan rasch sinkenden Zinsen auf Obligationen der Kantonalbanken sind der beste Beweis dafür. Die Schweiz braucht die UBS für einen funktionierenden Zahlungsverkehr und eine funktionierende Kreditvergabe nicht. In einer drohenden Rezession muss der Bund sein Geld so ausgeben, dass es den Konsum ankurbelt. Mit dem Geschenk für die Reichen macht der Bund das Gegenteil. Die Reichen werden das Geld nicht ausgeben, sondern in die nächste Blase investieren. Und der kapitalistische Unsinn beginnt von vorne…
WIR SAGEN NEIN ZUM 68-MILLIARDEN-GESCHENK FÜR DIE UBS-AKTIONÖRE!
www.pda.ch
www.vorwaerts.ch
Quelle: PdA-Flugblatt zur Finanzkrise (PDF)
- Themendossier Kapitalistische Krise