kommunisten.ch

kommunisten.ch

Die Fahne und der Präsident von Rojava


Der folgende Artikel von Dr. Doğu Perinçek , Vorsitzender der Arbeiterpartei (Türkei) und Kolumnist in der Tageszeitung Aydınlık, ist in seiner Kolumne am 31. Oktober 2014 erschienen:


Die Region um die Türkei herum hat ihre eigenen Regeln.

Unsere 200-jährige Geschichte besitzt politisch sich konfrontierende Lager.

Wer in dieser geografischen Region die türkische Fahne niederbrennt, wird unausweichlich Schutz unter der USA-Flagge suchen.

Wer vor die Atatürk Statue jene von Seyh Sait und Seyyit Riza (Reaktionäre gegen die moderne türkische Republik) errichtet, wird von US-Präsident Obama Hilfe suchen müssen.

Die Realität von Rojava und der PKK

Gestern sind die Peschmerga, mit der US-Flagge auf ihrer Uniform, über den Grenzübergang von Habur in die Türkei gekommen und auf ihrer Brust stand die Aufschrift “US Army”. Sie wurden von PKK-Unterstützern empfangen, die folgendes Schlagwort gerufen haben: “Biji Serok Obama” (Lang lebe Präsident Obama). In Nusaybin spielten sich auch die gleichen Szenen ab (Aydinlik und Hürriyet, 29. Oktober 2014).

Dies ist die Realität von Rojava.

Dies ist auch die Realität der PKK. PYD, YPG und all die anderen gehören selbstverständlich auch dazu.

Dies ist ebenfalls die Realität von Barzani. Die US-Armee haben Barzanistan durch Tötung von 1,5 Millionen Iraker erschaffen. Somit entwickelte sich das unverschämte Model: Mit der US-Armee einen Staat zu errichten!

Die Geschichte des Separatismus

In unserer Region haben separatistische Bewegungen immer Hilfe vom Imperialismus gefordert. In der Vergangenheit waren es der englische und der französische Imperialismus, heute ist es der amerikanische Imperialismus.

Anders würde es auch nicht funktionieren, weil wer Länder wie die Türkei, den Iran, Irak und Syrien zu zerteilen wagt, würde dies durch die eigene Kraft zustande bringen. Seit der Vergangenheit haben sie die Hilfe der imperialistischen Staaten erfleht.

Die Geschichte des Separatismus in unserer Region ist die Geschichte der Kollaboration mit dem Imperialismus.

Die Geschichte des kurdischen Nationalismus ist ebenfalls die Geschichte der Kollaboration mit dem Imperialismus.

Wen umarmen wir?

Die Geschichte der Kurden hat sich mit derjenigen der Völker aus der Region entwickelt. Es wäre falsch, wenn wir das kurdische Volk mit den separatistischen Organisationen gleichsetzen würden.

Unsere kurdischen Mitbürger in der Türkei haben sich für den Zusammenhalt der Türkei entschieden und haben deshalb Widerstand gegen den Imperialismus geleistet. Erfahrungen haben gezeigt, dass nur diejenigen, die sich vereinen, gegen den Imperialismus wenden. Die Märtyrer des ersten Weltkrieges sowie des darauffolgenden Befreiungskrieges, liegen sich einander umarmend unter der Erde.

Doch diejenigen, die auf die türkischen Soldaten schiessen, werden als “Retter” den amerikanischen Imperialismus umarmen. Dieser Vorgang ist nun zu beobachten.

Position als strategische Marionette

Wir haben seit 200 Jahren diese Erfahrungen gemacht. Sobald der kurdische Separatismus an die Waffen greift, befindet er sich zwangsläufig in der Position als strategische Marionette des Imperialismus.

In der türkischen Linken wurden Diskussionen über Rojava und Kobane geführt. Vaterlandslose Neoliberale und solche, die von ihnen beeinflusst wurden, haben sogar behauptet, dass in Rojava ein Staat gegen den Imperialismus gegründet wurde.

Nun ist die Wirklichkeit enthüllt, sie ist beschämend und schmerzhaft.

Im Herzen von Rojava und Kobane befindet sich die amerikanische Flagge.

Der Präsident der Befürworter von Rojava und Kobane ist Serok Obama.

Arbeiterpartei (Türkei)
Abteilung für Internationale Beziehungen

Quelle: Mailversand 4.11.2014 der İşçi Partisi (Arbeiterpartei, Türkei)


Siehe auch:

zum Seitenanfang