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Elf Jahre nach Nato-Bomben auf Jugoslawien - Serbien gedenkt Opfer

SARAJEVO, 24. März (RIA Novosti). Heute vor elf Jahren hatte die Nato die damalige Bundesrepublik Jugoslawien angegriffen. Die 78 Tage währenden Bombenangriffe haben nach serbischen Angaben 2.500 Zivilisten das Leben gekostet.

Am Mittwoch gedenkt Serbien als Rechtsnachfolger des zerfallenen Jugoslawien der Opfer der Nato-Aggression. Trauerveranstaltungen finden landesweit statt. In der Hauptstadt Belgrad wurde am Nachmittag symbolisch Luftalarm ausgelöst.

Die Nato hatte vom 24. März bis 8. Juni 1999 Luftangriffe gegen Jugoslawien geflogen. Anlass für die Aggression, die ohne Zustimmung des UN-Sicherheitsrats begonnen wurde, waren Vorwürfe gegen die jugoslawische Armee, ethnische Säuberungen im abtrünnigen Kosovo durchzuführen. Laut westlichen Angaben waren während der Einsätze der jugoslawischen Truppen gegen die terroristische Kosovo-Befreiungsarmee UCK rund 800.000 Albaner aus dem Kosovo geflohen.

Seit Beginn der Nato-Angriffe flohen nach UN-Angaben bis zu 230.000 Serben und andere Nichtalbaner aus dem Kosovo. Derzeit sind die Albaner mit einem Anteil von 90 Prozent die dominierende Nation im Kosovo, wo insgesamt zwei Millionen Menschen leben.

Die Nato-Bombardements waren die grösste Militäraktion auf dem Balkan seit dem Zweiten Weltkrieg. Nach serbischen Schätzungen flogen die Kampfjets des Nordaltantikpaktes mehr als 35.000 Angriffe, feuerten 10.000 Flügelraketen ab und warfen rund 79.000 Tonnen Bomben ab, darunter auch Streu- und Graphitmunition, die aus humanitären Gründen stark kritisiert wird.

Dabei kamen nach serbischen Angaben mehr als 2.500 Zivilisten, darunter 89 Kinder ums Leben. Rund 12.500 Menschen erlitten Verletzungen. Zerstört wurden hunderte Wohnhäuser und Schulen.
Die serbische Regierung schätzte den Wirtschaftsschaden auf 100 Milliarden US-Dollar. Die Schätzung der internationalen Expertengruppe G-17 lautet 30 Milliarden Dollar. Die Nato-Staaten lehnten jegliche Schadenersatzansprüche ab, nahmen jedoch an einigen Wiederaufbauprojekten teil.

Laut Umfragen sind die meisten Serben ablehnend gegen die Nato eingestellt. Die einzige Parlamentspartei, die für eine Einbindung Serbiens in die Nato plädiert, ist die Liberal-Demokratische Partei, die bei der jüngsten Wahl auf fünf Prozent der Stimmen kam.

Quelle: RIA Novosti (24.03.2010)


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