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Kommunistin siegt in Montevideo

Politische Verhältnisse in Uruguay nach Regionalwahlen weitgehend unverändert. Ana Olivera Bürgermeisterin der Hauptstadt.

Von Steffen Lehnert; Montevideo

Am gestrigen Sonntag fanden in Uruguay Regionalwahlen in allen 19 Departements statt. In der grössten dieser Verwaltungsgliederungen, der politisch autonomen Hauptstadt Montevideo, in der die Hälfte aller Einwohner leben, gelang dem Linksbündnis Frente Amplio (FA) der fünfte Wahlsieg in Folge. Neue Bürgermeisterin ist Ana Olivera – die erste Frau, die jemals in dieses Amt gewählt wurde. Trotz Stimmenverlusten von rund zehn Prozent im Vergleich zu 2005 konnte die Kommunistin immerhin noch rund 45 Prozent der Wählerschaft auf sich vereinen.

Im Rest des Landes waren unterschiedliche Ergebnisse zu verzeichnen. So gewann die FA auch in den bevölkerungsreichsten Departements Canelones und Maldonado, sowie in Rocha und Florida. Die Mehrzahl der Bundesstaaten liegt jedoch nach wie zuvor in Hand der traditionellen Parteien Blancos (PN) und Colorados (PC). Aller Voraussicht nach – das offizielle Endergebnis wird erst heute Mittag verkündet – werden die Blancos elf, die FA sechs und die Colorados zwei Staaten gewinnen, wie auch unsere Karte (s.o.) zeigt.

Für die Überraschung des Wahlabends sorgte Patricia Ayala (FA), die in Artigas, der nördlichsten Region, erstmals einen Sieg für das linke Lager davon trug.

Zum ersten Mal wurden neben den Lokalparlamenten und Intendanten auch 89 Bürgermeister gewählt, die im ganzen Land sowie in den Bezirken Montevideos aufgestellt waren. Viele Wähler verzichteten jedoch auf eine Stimmabgabe, so dass in manchen Bezirken nur 30 Prozent der Stimmberechtigten über die neu geschaffene Instanz befanden. Die konservative Opposition, aber auch interne Kritiker hatten die Reform im Voraus als uneffektiv und übereilt beurteilt.

Die Wahlbeteiligung lag generell jedoch bei über 90 Prozent. Auffällig war eine ungewöhnlich hohe Zahl an ungültigen bzw. annullierten Stimmen von über zehn Prozent. In Uruguay herrscht Wahlpflicht, Nichtwähler müssen mit einer Geldstrafe rechnen.

Quelle: amerika21.de (10.5.2010)


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