Bundeswehr pflegt Geist der faschistischen Wehrmacht in deutschen Kasernen
In den Kasernen der deutschen Bundeswehr wehr immer noch der Geist der faschistischen Wehrmacht. Dies Feststellung stammt vom ARD-Politikmagazin “Kontraste”, das eine Reihe von Müsterchen recherchiert hat. Dass hier eine hohe “Dunkelziffer” besteht, ist bekannt. Ausbilder, die bei der Nationalhymne den Hitlergruss zeigen, judenfeindliche Sprüche usw. sind Dinge, von denen sich die deutsche Regierung gewiss distanzieren wird, wenn sie auskommen. Dagegen unternehmen wird sie nichts.
Seit langem verfolgen die deutsche und andere Regierungen eine Politik der Militarisierung nach innen und aussen, und beteiligen sich an den Versuchen zur Weisswaschung des Faschismus und Neuschreibung der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Sie betreiben eine Selektion, Ausbildung und Orientierung der Sicherheitskräfte mit dem Ziel, diese auf solche –Feinde– abzurichten wie das Volk, die Volks- und Arbeiterbewegung und gegen den Kampf der Jugend.
Aber “Kontraste” berichtet, dass es sich nicht um Einzelfälle auf subalterner Ebene handelt, sondern um ein System. Auch Verteidigungsminister Jung (CDU) ist Ehrenmitglied im Bund deutscher Pioniere, dem viele Bundeswehrsoldaten, aber auch Veteranen der Wehrmacht angehören, darunter SS-Hauptsturmführer. Auf der Internetseite dieses Kriegervereins werden die Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkriegs wie Helden gefeiert. Darunter befinden sich auch SS-Einheiten wie “Das Reich” oder die für ihren Einsatz bei mehreren Massakern an jüdischen Häftlingen berüchtigte “Wiking”.
Den ARD-Journalisten wurden interne Handbücher zugespielt (“Einsatznah ausbilden” und “Öben und schiessen”), welche offiziell von den Ausbildern der Bundeswehr seit Jahren benutzt werden. Dabei stellt «Kontraste» fest: “In ihnen lebt Hitlers Wehrmacht auf jeder Seite wieder auf. Hunderte Wehrmachts-Kriegsgeschichten werden hier dem Bundeswehrsoldaten vorgesetzt – die ihn bei der Ausbildung in Kampf –Stimmung bringen sollen.”
Die faschistische Wehrmacht wird als der grosse Lehrmeister dargestellt. Zitat aus dem Erlebnisbericht von einem Panzervernichtungstrupp 1944:
–Die Panzerfaust schussbereit lauern wir und verfolgen die Stahlkolosse…Gespannt sehen wir, wie ein Kamerad, die Panzerfaust in der Hand, und von Deckung zu Deckung springend, den Panzer –angeht– wie ein Jäger das Wild …Eine riesige Stichflamme und der Koloss brennt lichterloh.–
Es wimmelt von Landsergeschichten die den angeblich heroischen Geist der Truppe im Russlandfeldzug beschwören:
–Das Vertrauen zur Führung ist unangetastet. Dass ständig kaum ausgeheilte Verwundete und Halbkranke zum –alten Haufen– drängen, ist …ein Beweis für den Geist der Truppe…–
An anderer Stelle wird ein Weltkriegsoffizier zitiert, der sich über die eingeschlossenen Wehrmachtstruppen in Stalingrad empört, Zitat: “Es fehlte jeder Kampf- und Abwehrwille.”
In den Handbüchern steht nichts über den verbrecherischen Charakter der Kriegsziele und Kriegsführung der Faschisten, die ihre Schweineschnauzen in den Sowjetgarten stecken wollten. Auch kein fachliches Urteil über die Tatsache, dass eine ganze Armee vor Stalingrad militärisch sinnlos verheizt wurde. Stattdessen Sprüche wie: “Jeder Soldat ist Kämpfer! Jeder Soldat muss feuerbereit sein!– Auch in der heutigen Kampfausbildung bekommt der Bundeswehrausbilder ständig Vorschriften der Wehrmacht vorgesetzt. Es findet sich nicht ein Kapitel ohne Rückgriff auf Wehrmachts-Richtlinien oder Merkblätter. So wird auch aus dem Ausbildungsplan einer Divisions-Kampfschule von 1943 zitiert. In diesem Dokument finden die Leser dann auch weiterführende Merksätze wie –Totaler Krieg – Kürzester Krieg!–.
(11.04.2009)
Quelle: ARD-Politmagazin Kontraste: Unselige Traditionen (Beitrag von Caroline Walter und Alexander Kobylinski)
Siehe auch:
- Dossier Faschismus