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Generalstreik in Chile - 30.000 marschieren in Santiago

Tausende von Chilenen beteiligten sich am eintägigen Generalstreik, der von der grössten Gewerkschaftszentrale des Landes ausgerufen worden war. Die Arbeiter lehnen es ab, für die kapitalistische Krise zu bezahlen. verlangen die Heraufsetzung des Mindestlohnes und fordern die Abschaffung eines Gesetzes, das Gewerkschaftsvertreter von der passiven Wahlberechtigung für Parlamente.

Die Arbeitsniederlegung wies im öffentlichen Sektor eine besonders hohe Beteiligung auf. In der Privatwirtschaft lasten immer noch die aus der Zeit der Pinochet-Diktatur ererbten Praktiken und Normen auf den Arbeitern. Die Central Unica de los Trabajadores de Chile (CUT) bewertet den Generalstreik vom Donnertag der vergangenen Woche als Erfolg.

Die streikenden und demonstrierenden Arbeiter widerstanden den polizeilichen Provokationen mit Entschlossenheit und Heiterkeit. Obwohl die Polizei einen der Zufahrtswege zum Zentrum von Santiago de Chile abgeriegelt hatte, und die Arbeiter zu Umwegen zwangen, gelangten über 30’000 Protestierende ins Zentrum hinein. In vier Marschkolonnen strömten sie in der Hauptstadt des Landes zu einer grossen Volksversammlung zusammen. Die Polizei antwortete auf die Proteste mit Wasserwerfern und nahm etwa 50 Manifestanten fest.

In anderen Städte Chiles gingen ebenfalls viele auf die Strasse. Nach Schätzung der CUT waren es etwa 135.000, die sich an den Aktionen und Initiativen im Land beteiligten.

«Die Patrons haben nichts zu verlangen, sondern zu geben», sagte CUT-Präsident Arturo Martinez in einer Rede zum Abschluss der Manifestationen in Santiago. «Sie müssen einen Teil des Mehrwerts zurückgeben, mit dem sie sich über all die Jahre bereichert haben. Es geht nicht an, dass die Arbeiter die Krise bezahlen.»

(24.04.2009)

 

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