Litauen: Hakenkreuz erlaubt, Hammer und Sichel verboten
RedGlobe (21. Mai) – Ein Gericht in der litauischen Stadt Klaipeda, dem früheren Memel, hat das Hakenkreuz als »historisches Erbe des baltischen Staates« eingestuft, das »nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun« habe. Die »Swastika« sei ein »wertvolles Symbol der Baltenkultur«, das »von anderen Völkern missbraucht« worden sei, berichtete der russische Rundfunksender Radio Mayak.
In dem Verfahren ging es um eine Gruppe von Demonstranten gefällt, die während der litauischen Unabhängigkeitsfeier im Februar Plakate mit Hakenkreuzen getragen hatten. Damals hatten andere Teilnehmer der Veranstaltung die Polizei alarmiert, die die Jugendlichen festnahm. Gegen sie wurde ein Verfahren wegen Propaganda für den Nationalsozialismus eingeleitet. Das hielt sie nicht davon ab, auch am 1. Mai mit dem Nazisymbol auf die Strasse zu gehen. Die Richter sprachen die mutmaÖlichen Neonazis nun frei und verwiesen auf die frühere Verwendung des Hakenkreuzes, das von den Nazis zu ihrem zentralen Symbol erkoren wurde.
Symbole der früheren Sowjetunion und der kommunistischen Bewegung wie Hammer und Sichel sind in Litauen dagegen seit rund zwei Jahren verboten. Auch in den anderen beiden baltischen Staaten Estland und Lettland herrschen ähnliche Tendenzen.
Quelle: redglobe.de (21.05.2010)