Venezuela tritt aus OAS aus
Das kündigte die Außenministerin des Landes Delcy Rodríguez nach einem erneuten Manöver der Einmischung an
CARACAS (granma.cu) – Venezuela wird am Donnerstag den Rückzugsprozess aus der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) einleiten, kündigte die Außenministerin der bolivarischen Nation Delcy Rodríguez an, nachdem am ständigen Sitz der Einrichtung in Washington ein neues Manöver zur Einmischung in die Wege geleitet wurde.
„Wir hatten bereits angekündigt, dass wenn die plumpen Aktionen der Einmischung anhielten, wir sofort das Verfahren zum definitiven Rückzug Venezuelas aus dem Organismus einleiten würden“, sagte Rodríguez im venezolanischen Fernsehen.
Diese Ankündigung machte die Außenministerin, nachdem in der außerordentlichen Sitzung des Ständigen Rats der OAS am Mittwoch Nachmittag der Aufruf zu einem Treffen der Außenminister der Organisation verabschiedet wurde, um „die aktuelle Situation in Venezuela zu debattieren“.
Von den 34 Ländern des Blocks sprachen sich 19 für das Treffen der Außenminister aus, zehn waren dagegen, vier enthielten sich und der Vertreter eines Landes war abwesend.
Der Botschafter Venezuelas vor der OAS, Samuel Moncada, prangerte an, dass die USA einige Mitgliedsländer unter Druck gesetzt hätten, damit sie für die Resolution stimmten, die eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten Venezuelas darstelle.
„Dieses Treffen fand in einer Atmosphäre der Einschüchterung gegen die Staaten statt“ sagte er und wies darauf hin, dass „der von dieser mächtigen Regierung ausgeübte Druck Wirkung zeige und auch über die Medien deutlich werde“.
Moncada fügte hinzu, dass über diese Manöver hinaus, der Generalsekretär der OAS Luis Almagro offen die Einmischung der Kräfte von außen in die inneren Angelegenheiten seines Landes fördere.
Venezuela ist der Auffassung, dass die gestern im Ständigen Rat verabschiedete Resolution den Charakter der Einmischung aufweise und so der Charta des internationalen Organs widerspreche, in der die Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten eines Mitgliedsstaates festgeschrieben ist.
Wir dpa berichtet, werde der Prozess der Trennung von der Organisation zwei Jahre dauern. Wenn er zur Durchführung kommt, wird dies das erste Mal sein. Kuba wurde 1962 auf Druck der Vereinigten Staaten im Kontext des Kalten Krieges ausgeschlossen. Obwohl die Entscheidung 2009 aufgehoben worden war, haben die Behörden der Insel immer betont, dass sie keinerlei Absicht hätten, dorthin zurückzukehren.
Im Augenblick steht noch kein Datum für das vereinbarte Treffen fest. Dies muss der Ständige Rat festlegen. Was aber bereits feststeht, ist ein Treffen der Außenminister der Celac am 2. Mai in El Salvador, wo über die Lage in Venezuela gesprochen werden soll. Dieses hat die venezolanische Außenministerin am Dienstag selbst beantragt.
Die venezolanische Außenministerin erklärte, dass man bei diesem Treffen die gegen die verfassungsmäßige Ordnung gerichteten Drohungen, sowie die Aktionen der Einmischung präsentieren werde, die gegen die Unabhängigkeit, die Souveränität und den Frieden des Landes unternommen würden.
In den letzten Wochen haben Gruppen der Opposition Aktionen auf den Straßen durchgeführt, die 26 Tote und über 430 Verletzte zur Folge hatten und Schäden bei Geschäften und öffentlichen Orten verursachten.
Der Präsident der Republik Nicolás Maduro empfing Zehntausende Jugendliche im Miraflores Palast, die für den Frieden und in Ablehnun der im Land entfesselten Gewalt demonstrierten.
„Wo es Chavismus auf den Straßen gibt, herrscht Frieden. Wo revolutionäre Jugend auf der Straße ist, herrscht Frieden“, sagte Maduro.
Der Staatschef rief die Jugend zur Einheit auf „um den Frieden aufzubauen, die Bildung für alle, das Recht auf Arbeit, auf Sport, auf Musik, auf Freude, Glück und Wohlergehen zu verteidigen“.
Quelle: granma.cu (27. April 2017).